SAP-Konkurrent Oracle übertrifft mit Gewinnplus Prognose

Pro Aktie sei der Proforma-Gewinn um 36 Prozent auf 0,26 (Analystenprognose: 0,23) Dollar gestiegen. Der Umsatz legte in den drei Monaten um 26 Prozent auf 3,88 Milliarden Dollar zu. Die Aktie stieg vorbörslich deutlich.

Deutliches Plus
Der Lizenzumsatz des grössten Anbieters von Datenbanksoftware weltweit legte in den drei Monaten bis Ende Mai um 22,5 Prozent auf 1,61 Milliarden Dollar zu. Im Stammgeschäft mit Datenbanken stieg der Verkauf neuer Lizenzen um 16 Prozent auf 1,26 Milliarden Dollar. Im Segment Anwendungssoftware für Unternehmen, in dem Oracle mit einer aggressiven Expansionspolitik den Abstand zum dortigen Marktführer SAP verringern will, stieg der Lizenzumsatz vor allem wegen der Peoplesoft- Übernahme um 52 Prozent auf 350 Millionen Dollar.


Ellison: Marktanteil bei Datenbanken steigt
Die schnelle Integration der Ende 2004 nach langem Kampf übernommenen Peoplesoft habe zum Erfolg im vierten Quartal beigetragen, sagte Oracle-Präsident Safra Catz. Oracle-Chef Larry Ellison hob in der Mitteilung die gute Entwicklung des Datenbankgeschäfts hervor. «Die jüngsten Studien von Gartner, IDC und Morgan Stanley zeigen, dass unser Marktanteil bei Datenbanken gestiegen ist, während der Anteil des IBM-Produkts DB2 sinkt», sagte er.


Mit Sonderposten
Inklusive der Sonderposten wie die Aufwendungen für aktienbezogene Vergütungsprogramme und Übernahmekosten legte der Gewinn im vierten Quartal um drei Prozent auf 1,02 Milliarden Dollar zu. Im Gesamtjahr 2004/05 verdiente Oracle 2,89 (Vorjahr: 2,68) Milliarden Dollar. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um 16,2 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar. 2005/06 rechnet Oracle mit einem Anstieg auf 14,2 bis 14,4 Milliarden Dollar. Der Verkauf von neuen Softwarelizenzen legte im vergangenen Jahr um 15,5 Prozent auf 4,09 Milliarden Dollar zu.


Ohne Sonderposten
Ohne Sonderkosten legte der Jahresgewinn um 29 Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar zu. Der Proforma-Gewinn je Aktie stieg im vergangenen Geschäftsjahr von 0,51 auf 0,68 Dollar und übertraf damit die im März angehobene eigene Prognose. Für das bis Ende Mai laufende Geschäftsjahr 2005/06 rechnet Oracle mit einem Proforma-Gewinn je Aktie zwischen 78 und 81 Cent. Die Analystenprognose liegt hier bisher bei 78 Cent.


SAP baut Schutzprogramm für ehemalige Peoplesoftkunden aus
Oracle ist hinter Microsoft der weltweit zweitgrösste Softwareanbieter und führend im Bereich Datenbanken. Mit der Übernahme von auf Anwendungssoftware spezialisierten Anbietern wie Peoplesoft oder zuletzt Retek, bei der Oracle mit einem vergleichsweise hohen Preis SAP ausgestochen hatte, will Unternehmenschef Ellison die derzeit noch unangefochtene Position von SAP in diesem Bereich angreifen.


Im Wind von Oracle
SAP-Papiere zogen infolge der Oracle-Zahlen ebenfalls deutlich an. Europas grösster Softwarekonzern hatte in den vergangenen Quartalen von den Übernahmen Oracles profitiert, da viele Kunden aus Unsicherheit über die Entwicklung zu SAP-Anwendungen griffen. Kurz nach der Bekanntgabe der Oracle-Zahlen gab SAP am Mittwoch bekannt, dass das Programm ausgebaut werden soll, das vor allem mittelständischen Peoplesoft-Kunden den Wechsel zu SAP erleichtern soll. (awp/mc/th)

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