SNB und EZB: Versorgung mit Dollar-Liquidität – Dreimonatsanleihen der SNB ein Renner

In letzter Zeit hatten mehrere Zentralbanken gemeinsame Massnahmen bekannt gegeben mit dem Ziel, mehr US-Dollar-Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die Planung der Auktionen für Termingeschäfte sei provisorisch und dürfte zu einem späteren Zeitpunkt an die Lage an den Finanzmärkten angepasst werden, hiess es. Die EZB peilt bei den Tagesgeschäften ein Volumen zwischen 40 Milliarden und 50 Milliarden US-Dollar an. Bei den 28-tägigen Geschäften betrage das Volumen 40 Milliarden Dollar. Bei den Langläufern mit einer Laufzeit von 84 Tagen liege das Volumen bei 20 Milliarden Dollar. Das Volumen der Auktionen über das Jahresende hinweg liege bei jeweils 20 Milliarden Dollar.


SNB: Dollar-Tagesgeld wieder etwas gefragter
Die Dollar der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind wieder etwas gefragter: Am Dienstag überstieg die Nachfrage der Banken das Angebot wieder deutlich, nachdem am Vortag noch alle Banken vollständig hatten bedient werden können. 14 zu den Repo-Auktionen zugelassene Banken mit Sitz in der Schweiz und im EU-Raum haben am Dienstag gegen Hinterlegung von Wertpapieren insgesamt 12,1 Mrd Dollar ausleihen wollen. Die SNB stellte an der Auktion 10 Mrd Dollar zur Verfügung, womit knapp 83% der Nachfrage gedeckt werden konnte.


Günstiges Geld
Die Banken kamen jedoch weiterhin relativ billig zu ihrem Geld. Der marginale Zinssatz der Auktion am Dienstag betrug 0,27%, im Mittel erhielten die Banken das Geld zu einem Zinssatz von 1,65%. In den vergangenen Wochen lagen die Zinssätze der Repo-Auktion nur am Montag sowie letzten Freitag tiefer. Am Montag betrug der tiefste bezahlte Zinssatz gerade noch 0,01%, im Durchschnitt flossen der SNB 1,13% Zins zu. Am Freitag lag der tiefste Zinssatz bei 0,25 und der Durchschnitt bei 1,34%. Bis am Mittwoch lag der volumengewichtete Durchschnittszins dagegen immer deutlich über 2%, der Mindestsatz betrug nie weniger als 1%.

Dreimonatsanleihen der SNB ein Renner bei den Banken
Die 4 Mrd USD, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) zur Bekämpfung von Liquidationsengpässen für 88 Tage den Banken zur Verfügung stellte, haben nicht ausgereicht, die Bedürfnisse der Finanzinstitute zu stillen. Ingesamt wurden bei der SNB am Dienstag Gebote in der Höhe von 8,9 Mrd USD eingereicht. 15 Banken haben Interesse an den Krediten gezeigt. Der minimale Zinssatz, welche die SNB für das ausgegeben Geld erhält, beläuft sich gemäss Communiqué auf 3,25%. Im Durchschnitt zahlen die Banken der Nationalbank für den Dollarregen 4,45%. Die US-Dollar-Repo-Auktion der SNB schloss damit weit über den am Morgen ausgegeben Mindestzinssatz für Gebote, welcher bei 1,39% lag. Hintergrund der Dollar-Ausleihungen ist eine Vereinbarung der US-Notenbank Federal Reserve mit zahlreichen anderen Notenbanken, wodurch insgesamt bis zu 620 Mrd USD ausserhalb der USA zur Stützung der Finanzmärkte zur Verfügung gestellt werden. (awp/mc/ps/27)

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