SNB: Wirtsch. Erholung läuft; weitere Straffung der Geldpolitik

Angesichts dieser Tatsache werde die SNB an ihrer im Jahr 2004 aufgenommenen Zinsstraffungsstrategie festhalten, beteuerte Jean-Pierre Roth, Präsident des Direktoriums der SNB, am Donnerstag in einer Rede an der Generalversammlung der Fédération Patronale et Economique.


Abhängig vom internationalen konjunkturellen Umfeld
Im laufenden Jahr rechnet die SNB mit einem Schweizer BIP-Wachstum um rund 1%. Gemäss Roth dürfte diese Rate im kommenden Jahr auf 1,5 bis 2,0% steigen. Allerdings hänge die weitere Entwicklung der Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten vom internationalen konjunkturellen Umfeld ab, insbesondere von der Dynamik der Nachfrage aus Kontinentaleuropa, so der SNB-Präsident.


Konjunkturindikatoren stimmen zuversichtlich
Die Entwicklung der Konjunkturindikatoren stimmen Roth diesbezüglich zuversichtlich. Die Exporte haben im Frühling 2005 wieder an Fahrt gewonnen, die Erholung der Wirtschaftstätigkeit hält an und die Nachfrage hat sich im Sommer verstärkt. Zudem haben die Ausgaben der privaten Haushalte an Dynamik zugelegt.


Zwei grosse Unterschiede
Das Szenario der SNB, wonach sich die konjunkturelle Erholung sowohl auf nationalem als auch auf internationalem Niveau festigt, ist Roth zufolge mit zwei grossen Unsicherheiten behaftet: Der Ölpreis und die Entwicklung der langfristigen Zinsen.


Ölpreis
Was den Ölpreis betrifft, so ist Roth überzeugt, dass in den meisten Länder sowohl die Haushalte als auch die Firmen gemessen am Ertrag weniger abhängig vom Öl sind als noch vor 30 Jahren.


Entwicklung der langfristigen Zinsen
Inflationsängste könnten indes die Zinsen am langen Ende ansteigen lassen, was den Immobilienmarkt in den Ländern, die aktuell eine Überhitzung auf dem Immobilienmarkt beobachten, destabilisieren könnte, warnt der SNB-Direktor. Das würde wiederum den Konsum der stark verschuldeten Haushalte bremsen.


Geldpolitik muss glaubhaft bleiben
Um dieser Gefahr vorzubeugen sei es von grosser Bedeutung, dass die Geldpolitik und ihr Ziel, die Preisstabilität zu wahren, glaubwürdig bleibt. Die SNB habe 2004 einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht und würde den eingeschlagenen Weg weitergehen, wiederholte er sein Commitment zu weiteren Zinsschritten.(awp/mc/ab)

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