Für das Gesamtjahr 2005/2006 (Ende September) werde nun ein Umsatz von 46 Milliarden Euro erwartet, teilte Deutschlands grösster Stahlkocher in Düsseldorf mit. Bisher war ThyssenKrupp von 44 Milliarden Euro ausgegangen. Die kürzlich erhöhte Gewinnprognose bestätigte der Konzern und erwartet damit einen Vorsteuergewinn ohne Sondereffekte von 2,5 Milliarden Euro.
Im dritten Geschäftsquartal erzielte ThyssenKrupp ein Ergebnis vor Steuern von 806 (577) Millionen Euro. Der Umsatz im fortgeführten Geschäft lag mit 12,1 Milliarden Euro um acht Prozent über dem Vorjahreswert.
Rekordgewinn
Der Konzern hatte Mitte Juli für das dritte Quartal bereits einen Vorsteuergewinn vor Sonderposten von mehr als 750 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das nun erzielte Ergebnis ist laut ThyssenKrupp der «bisher höchste Quartalsgewinn vor Steuern seit der Fusion». Beim Umsatz hatten von dpa-AFX befragte Analysten im Schnitt mit einem etwas kräftigeren Anstieg auf 12,253 Milliarden Euro gerechnet.
Gewinn von 87 Cent je Aktie
Unter dem Strich verdiente ThyssenKrupp zwischen April und Juni 468 (258) Millionen Euro oder 87 (66) Cent je Aktie. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte auf 1,290 (1,013) Milliarden Euro. Der Auftragseingang lag mit 12,4 Milliarden Euro 18 Prozent über dem Vorjahreswert.
Umfassender Konzernumbau
ThyssenKrupp steht vor einem umfangreichen Umbau des Konzerns und plant grundlegende Veränderungen in seinem Amerika-Geschäft. So sollen die Sparten Automotive und Technologies zusammengelegt und das schwächelnde Nordamerika-Geschäft von Automotive verkaut werden. Zugleich kündigte der Konzern am Freitag im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung mit, Milliarden in den Bau neuer Werke in den USA investieren zu wollen, sollte die Übernahme der kanadischen Dofasco scheitern. Im Zuge der Neuordnung scheidet überraschend Finanzchef Stefan Kirsten aus dem Vorstand aus, ebenso wie der Chef der erfolgreichen Sparte Elevator, Gary Elliott. (awp/mc/pg)
