Triebwerkshersteller MTU startet mit Kursplus an Frankfurter Börse

Die MTU Aero Engines Holding AG beschafft sich durch den Börsengang 304 Millionen Euro frisches Kapital und will in diesem Jahr Umsatz und Ergebnis steigern. MTU gilt als Kandidat für den MDAX .


«Der Börsengang ist ein Motivationsschub»
«Umsatz und Ergebnis werden gut über 2004 liegen», bekräftigte Stark. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten 7.400 Mitarbeiter rund zwei Milliarden Euro Umsatz und einen Überschuss von 0,2 Millionen Euro. «Der Börsengang ist ein Motivationsschub für das ganze Unternehmen und hilft uns, eine breite Eigentümerstruktur und eine gute Kapitalbasis für weiteres Wachstum zu schaffen», sagte Stark.


21 Prozent bei institutionellen Anlegern platziert
Deutsche Privataktionäre sicherten sich nach MTU-Angaben 17 Prozent der Papiere, 21 Prozent wurden bei institutionellen Anlegern in Deu tschland platziert. Der Rest ging an institutionelle Anleger im Ausland, vor allem in Grossbritannien und den USA. Die Aktien befinden sich zu fast 65 Prozent in Streubesitz. Der bisherige Hauptanteilseigner, der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR), verringerte seinen Anteil von knapp 92 auf 29,3 Prozent. Der Börsengang war nach Unternehmensangaben siebenfach überzeichnet. Trotz der hohen Nachfrage hatte MTU die Preisspanne von 19 bis 22 Euro nicht ausgeschöpft. Insgesamt wurden 35,65 Millionen Aktien ausgegeben.


Wartungsgeschäft soll ausgebaut werden
Der zunehmende Druck mächtiger angelsächsischer und US- amerikanischer Anleger auf die Führung deutscher Unternehmen – zuletzt bei der Deutschen Börse und beim Karlsruher Maschinenbauer IWKA – sorge ihn nicht, versicherte Stark. «Wir haben unsere Ziele mit allen Investoren besprochen, ich gehe davon aus, dass sich diejenigen bei uns beteiligen, die diese Ziele unterstützen.» MTU stellt Triebwerkskomponenten für zivile und militärische Flugzeuge her und ist stark im Wartungsgeschäft aktiv. Vor allem das Wartungsgeschäft soll ausgebaut werden.


Zweitgrösster Börsenneuling in Deutschland
Der Grossteil des Erlöses aus dem Börsengang, nämlich gut 430 Millionen Euro, fliesst an KKR. Die US-Beteiligungsfirma hatte das einst zu DaimlerChrysler gehörende Unternehmen Anfang 2004 für 1,45 Milliarden Euro gekauft. Mit einem Emissionserlös von insgesamt knapp 750 Millionen Euro ist MTU der zweitgrösste Börsenneuling in Deutschland in diesem Jahr nach dem Bezahlsender Premiere . Ausserdem waren 2005 schon das Biotechnologie-Unternehmen Paion und der Solartechnikanbieter Conergy an der Börse gestartet. (awp/mc/gh)

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