UBS-Aktien nach Zahlen zum 4. Quartal im Minus

So habe die Bank die Konsenserwartungen bezüglich Konzern lediglich dank einer hohen Steuergutschrift übertroffen, tönt es von Seiten der Analysten.


Die Papiere der Grossbank verlieren am Dienstag bis gegen 12.00 Uhr rund 2,1% auf 13,87 CHF. Zwischenzeitlich verloren die Valoren bis auf 13,55 CHF, fingen sich dann aber und markierten bei 14,15 CHF das bisherige Tageshöchst. Damit setzt die UBS-Aktie den Abwärtstrend der vergangenen Tage fort. Der Gesamtmarkt – gemessen am SMI – gewinnt demgegenüber 0,15%.


Ungebremster Geldabfluss
Die grosse Mehrheit der Analysten zeigt sich vom Ergebnis enttäuscht. Der über den Erwartungen ausgefallene Konzerngewinn kann sie nicht darüber hinwegtrösten, dass der Bank auch im vierten Quartal ungebremst Geld abgeflossen ist. Zudem fielen die Abflüsse deutlich höher aus, als die Analysten im Vorfeld befürchteten. Auch die Bank selber bietet wenig Grund für Optimismus, rechnet sie doch für die «unmittelbare Zukunft» mit einer weiterhin «negativen Nettoneugeldentwicklung».


«Horrender» Vermögensabfluss
Deutliche Worte findet in diesem Zusammenhang Helvea und spricht von einem «horrenden» Vermögensabfluss. Das löbliche Kostenmanagement werde durch diese furchtbare Entwicklung in den Schatten gestellt, heisst es weiter. Zudem sei angesichts des anhaltenden Drucks auf das Schweizer Bankgeheimnis zu befürchten, dass dieser Negativtrend eine Fortsetzung finde.


Qualität des Ergebnisses wird reklamiert
Aber nicht nur der Geldabfluss stösst den meisten Beobachtern sauer auf, auch die Qualität des Ergebnisses wird reklamiert. Das bessere Resultat sei alleine auf einmalige Faktoren zurückzuführen, schreibt etwa die Commerzbank in einem Kommentar. Ähnlich tönt es bei der Zürcher Kantonalbank: Die Differenz zu den Markterwartungen beim Gewinn erkläre sich vor allem durch eine Steuergutschrift sowie deutlich geringere Kreditrückstellungen.


Erträge unter den Erwartungen
Auch die WestLB sieht wenig erfreuliches im Zahlenkranz der Grossbank. Nicht nur habe sich das Leck beim Vermögensabfluss vergrössert, sondern auch die Erträge seien schlechter ausgefallen als erwartet. Insgesamt bezeichnet die WestLB die Qualität der Zahlen als schwach und sieht daher keinen Grund ihre Verkaufsempfehlung zu korrigieren.


Vontobel erwartet baldige Stimmungs-Aufhellung
Weniger düster sieht die Bank Vontobel die Situation. Im Urteil des Instituts dürfte sich die Stimmung bald aufhellen und damit auch der Geldabfluss nachlassen. Zudem rechnet Vontobel damit, dass die negativen Effekte der italienischen Steueramnestie und durch den Steuerstreit in den USA bald abklingen.


Sarasin: Rückkehr zur Profitabilität ein Meilenstein
Positives streicht die Bank Sarasin in ihrem Kommentar heraus. Trotz der negativen Neugeldentwicklung sei die Rückkehr in die Profitabilität ein Meilenstein, um das angeschlagene Vertrauen der Investoren wieder herzustellen, heisst es. Die Analysten empfehlen die Aktien vor diesem Hintergrund weiterhin zum Kauf.


Turnaround beim Geldabfluss?
Ähnlich beurteilen die Kommentatoren der Bank Wegelin die Rückkehr in die Gewinnzone. Dies dürfte in ihrem Urteil nicht nur die Investoren beruhigen, sondern könnte auch den Turnaround beim Geldabfluss einleiten. Dennoch seien die Papiere noch mit einer ganzen Reihe von Risiken und Unsicherheiten behaftet. Es dürfte daher nach Ansicht von Wegelin noch eine Weile dauern, bevor das Vertrauen der Investoren wieder hergestellt ist.  (awp/mc/pg/12)

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