US-Ausblick: Leichter – Konjunkturdaten belasten

Die Geschäftsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York trübten sich im Juni überraschend ein. Der Future auf den Dow Jones gab gegen 14.45 Uhr um 0,28 Prozent vor. Der Leitindex Dow Jones hatte am Freitag 1,37 Prozent auf 12.307,35 Punkte gewonnen. Der Future auf den NASDAQ-100-Index fiel um 0,38 Prozent. Am Freitag war der Technologie-Index mit plus 2,17 Prozent auf 1.966,01 Punkten aus dem Handel gegangen. Der Empire State Manufacturing Index fiel von minus 3,23 Punkten im Vormonat auf minus 8,68 Punkte. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit einer Aufhellung auf minus 0,50 Punkte gerechnet.


Bankwerte rücken mit Vorlage der Zwischenbilanz von Lehman Brothers Holdings einmal mehr in den Fokus. Die Investmentbank schrieb im zweiten Quartal wegen der Folgen der Finanzkrise wie angekündigt tiefrote Zahlen. Unter dem Strich liegt der Verlust bei 2,8 Milliarden Dollar oder 5,14 Dollar je Aktie. Wegen der Probleme an den Finanzmärkten und der daraus entstandenen Abschreibungen und Handelsverluste konnte Lehman Brothers im zweiten Jahresviertel keine Erträge erwirtschaften, sondern musste einen negativen Wert von 668 Millionen Dollar verbuchen. Im Vorjahr hatte das Institut noch Erträge vn 5,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.


Ölwerte dürften ebenfalls erneut in den Mittelpunkt rücken. An den internationalen Ölmärkten zeichnet sich auch am Montag nach dem G8-Finanzministertreffen am Wochenende keine grundlegende Entspannung ab. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juli kletterte am Mittag auf 135,12 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Vor gut einer Woche war der WTI-Preis noch auf einen Rekordstand von gut 139 Dollar gestiegen. Die beiden Ölkonzerne Shell und ExxonMobil stehen einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Verkauf ihrer Gemeinschaftsfirma Infineum. Die Ölkonzerne hätten bereits die Gebote aus der ersten Angebotsrunde über die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank JP Morgan erhalten, berichtet die britische Zeitung «The Times» (Montagausgabe) ohne Nennung von Quellen.


Auch Analystenkommentare könnten ihre Spuren auf den Kurstafeln hinterlassen.UBS senkte die Einstufung für Verizon Communications von «Buy» auf «Neutral» und das Kursziel von 41 auf 40 Dollar. Auch die Einstufung für AT&T senkten die Analysten von «Buy» auf «Neutral» und das Kursziel von 42 auf 39 Euro. Die Analysten von JP Morgan senkten General Electric von «Overweight» auf «Neutral».


Microsoft hat für die Vermarktung von Werbung in Online-Videos einen neuen Partner gefunden und will noch in diesem Monat auf seinen Websites Werbung in Videos über den Service des Start-up-Unternehmens YuMe vermarkten. Vergangene Woche waren die Gespräche über eine Übernahme des Suchmaschinen- und Portalbetreibers Yahoo! endgültig gescheitert. Microsoft hatte sich davon erhofft, mit Yahoo!s Suchmaschine beim Online-Werbegeschäft zum mächtigen Marktführer Google aufzuschliessen.


Coca Cola dürften erneut in den Fokus rücken. Am Freitag hatten die Aktien mehr als vier Prozent verloren. Händler verwiesen auf eine Gewinnwarnung des griechischen Abfüllers Coca Cola Hellenic Bottling (HBC) als Belastung. Analysten von JP Morgan haben Hellenic Bottling nun zwar mit Overweight bestätigt, die Gewinnschätzung aber von 1,48 auf 1,38 Euro für das laufende Jahr gesenkt. (awp/mc/ps)

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