US-Eröffnung: Nach freundlichem Start uneinheitlich

Es gebe einiges zu verarbeiten, sagten Händler mit Blick auf die Berichtssaison, die nun in vollem Gange ist. Die positive Stimmung am Markt habe vor allem durch Aussagen des Notenbank-Chefs Ben Bernanke einen leichten Dämpfer erhalten. Bernanke rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit noch bis in das Jahr 2011 hinein auf einem hohen Niveau verharren wird. Die Aussichten für die schwer angeschlagene US-Wirtschaft haben sich Bernanke zufolge aber zuletzt leicht verbessert.


Der US-Leitindex Dow Jones konnte an seine Gewinne der vorangegangenen sechs Handelstage anknüpfen. Angetrieben vor allem vom Caterpillar und Merck stieg der Dow um 0,60 Prozent auf 8.901,28 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann moderate 0,07 Prozent auf 951,80 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index dagegen um 0,15 Prozent auf 1.906,35 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 verlor 0,11 Prozent auf 1.542,32 Punkte.


Favorit im Dow Jones war die Aktie von Caterpillar mit plus 13,04 Prozent auf 41,43 US-Dollar. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller hatte nach der Vorlage seiner Zahlen zum zweiten Quartal seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Merck & Co gewannen nach Zahlenvorlage und bekräftigten Gesamtjahresprognosen etwas mehr als vier Prozent. Angetrieben von dem erfreulichen Bericht des Konkurrenten gewannen auch die Titel von Pfizer knapp drei Prozent.


Der US-Chemiekonzern DuPont war im zweiten Quartal beim Umsatz hinter den Markterwartungen zurückgeblieben, hatte aber positiv mit dem Gewinn je Aktie (EPS) überrascht. Die Gewinnprognose für 2009 bestätigte das Unternehmen. Die DuPont-Titel zeigten sich mit minus 0,11 Prozent auf 28,30 Dollar kaum verändert. Coca-Cola enttäuschte ebenfalls beim Umsatz, übertraf aber dank des Wachstums in China und Indien die Erwartungen beim Gewinn. Die Anteilsscheine des Softgetränk-Herstellers sanken um 0,94 Prozent auf 50,55 Dollar.


Im S&P-100-Index fielen die Aktien des Chipherstellers Texas Instruments (TI) nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch um 2,92 Prozent auf 22,92 Dollar. Im Grunde sei der Quartalsbericht solide gewesen, hiess es seitens der Deutschen Bank, denn es sei mit noch kräftigeren Rückgängen als TI gemeldet habe gerechnet worden. Allerdings sei das daher relativ gut ausgefallene Quartal und auch der erfreuliche Ausblick bereits in der Aktienbewertung eingepreist. Die Deutsche Bank hob daraufhin zwar ihr Kursziel für die Aktie von 21 auf 23 Dollar an, beliess ihr Urteil aber auf «Hold». JPMorgan beliess die Aktie auf «Neutral».


Im S&P 500 brachen die die Anteilsscheine von LEXMARK nach schwachen Zahlen zum zweiten Quartal und einem enttäuschenden Ausblick um 19,71 Prozent auf 15,07 Dollar ein. S&P Equity Research senkte daraufhin die Titel des Druckerherstellers von «Buy» auf «Hold». Schwächer waren im marktbreiten S&P-Index nur noch die Aktien des Mittelstandsfinanzierers CIT, die zeitweise vom Handel ausgesetzt worden waren und dann um mehr als 22 Prozent einbrachen. Trotz eines gerade erst erreichten neuen Milliardenkredits warnte der massiv angeschlagene Konzern weiter vor einer raschen Pleite. Im vergangenen Quartal sei wohl erneut ein Verlust von mehr als 1,5 Milliarden Dollar angefallen, räumte CIT ein.


Nach Börsenschluss werden unter anderem Apple , Advanced Micro Devices (AMD) und Yahoo! mit ihren Quartalsbilanzen in den Blick rücken. Apple– und Yahoo!-Aktien verloren derweil knapp ein Prozent. AMD sanken sogar um etwas mehr als drei Prozent. (awp/mc/pg/24)

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