US-Schluss: Schwach – Tech- und Rohstoffwerte belasten

All dies habe nach der zuletzt guten Kursentwicklung Gewinnmitnahmen ausgelöst, hiess es. Während die schwachen Daten vom Vortag – insbesondere der schwache Ölbericht als negatives Omen für die US-Konjunkturentwicklung – noch negativ nachgewirkt hätten, seien die frischen Wirtschaftsdaten ohne Wirkung geblieben.


Der Dow Jones Industrials endete 0,90 Prozent tiefer bei 10.332,44 Zählern. Am Vortag hatte der US-Leitindex noch knapp unter seinem Dreizehnmonatshoch geschlossen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,34 Prozent abwärts auf 1.094,90 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite Index um 1,66 Prozent auf 2.156,82 Punkte, der Nasdaq 100 fiel um 1,58 Prozent auf 1.773,19 Punkte. Ein Händler sagte: «Der Markt ist nervös und Börsianer haben nach einem Grund zum Verkaufen gesucht – diesesmal war es die Chip-Studie.»


Tagesthema ist laut Händlern eine negative Studie von Merrill Lynch zur Halbleiterbranche. Analyst Daniel Heyler stufte vier Titel von «Buy» auf «Underperform» ab, weitere drei von «Buy» auf «Neutral». Darunter sind die Branchengrössen Intel , deren Aktien am Dow-Ende um 4,22 Prozent auf 19,27 Dollar abrutschten, und Texas Instruments mit einem Kursverlust von 3,38 Prozent. In beiden Fällen kürzten die Experten auch deutlich ihre Kursziele. Mit Blick auf das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Wafer-Absatz, Produktionsausweitung sowie den Lagerbeständen bestehe das Risiko eines schwachen ersten Halbjahrs 2010. Die Auslastungsquote dürfte sich entgegen bislang erwarteter 90 Prozent eher bei 80 Prozent einpendeln, nachdem die Kapazitäten bis dahin wohl deutlich stärker als gedacht ausgeweitet worden sein dürften. Die Experten kürzten daher entsprechend ihre Prognosen.


Rohstoffwerte zählten ebenfalls zu den grössten Verlierern, nachdem Anleger wegen des stärkeren US-Dollar und den in der Folge zum Teil fallenden Rohstoffpreisen in dem Sektor Kasse gemacht hätten. Im Dow-Jones sackten Alcoa-Aktien um 3,92 Prozent auf 13,22 Dollar ab, Chevron verbilligten sich um 2,00 Prozent auf 77,34 Dollar. Die Ölpreise sackten im Verlauf um über zwei Dollar ab, wofür Händler vor allem die schwache Tendenz der Aktienmärkte verantwortlich machten. Metallpreise erholten sich dagegen bis zum Schluss von ihrer Schwäche wegen der Währungsentwicklung.


Vier von 30 Dow-Werten retteten sich allerdings ins Plus. Wal-Mart knüpften an ihre jüngste Aufwärtsbewegung an und verteuerten sich um weitere 0,72 Prozent auf 54,54 Dollar. Im Hoch bei 54,65 Dollar waren die Aktien des weltgrössten Handelskonzerns so teuer wie seit Januar nicht mehr. Die Anteile an Merck & Co. kletterten um 0,54 Prozent auf 35,33 Dollar nach oben. Der US-Senat hat indes seinen Entwurf für die umfangreiche Gesundheitsreform in den USA vorgestellt. (awp/mc/pg/30)

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