US-Schluss: Uneinheitlich – Obama-Hoffnung gegen Alcoa-Sorgen

Negativ wirkten noch schlechter als erwartet ausgefallene Zahlen von Alcoa, die am Vorabend nach US-Börsenschluss die Berichtssaison traditionell eingeleitet haben.


Während der Leitindex Dow Jones Industrials um 0,30 Prozent auf 8.448,56 Punkte nachgab, legte der marktbreite S&P-500-Index 0,17 Prozent auf 871,78 Zähler zu. An der technologielastigen NASDAQ-Börse stieg der Composite-Index um 0,50 Prozent auf 1.546,46 Punkte. Der NASDAQ 100 gewann 0,13 Prozent auf 1.202,65 Zähler.


Finanztitel blieben im Fokus und arbeiteten sich nach erneut schwachem Start bis an die Dow-Spitze nach oben. Citigroup legten schliesslich 5,36 Prozent auf 5,90 Dollar zu. Zunächst war das Papier bis auf 5,06 Dollar – den tiefsten Stand seit Ende November – gefallen. Anleger sorgten sich um den Ausblick der Grossbank und fürchteten weitere Verluste im Kreditgeschäft. Zudem werde die Citigroup ihr Privatkundengeschäft in China verkaufen, hiess es von mit der Situation vertrauten Personen. Berichte vom Vortag, wonach die von der Finanzkrise schwer getroffene US-Grossbank ihr Handelsgeschäft mit dem von Morgan Stanley zusammenlegen will, wurden bestätigt. Insgesamt verabschiedet sich die Citigroup laut «Financial Times» vom Universal-Banken-Konzept und spaltet daher Teile ab.


Zu den Gewinnern zählten auch Ölwerte, die laut Händlern von einer Erholung des Ölpreises profitieren. Händler begründeten den Preisanstieg auf 38,46 US-Dollar für ein Barrel WTI-Öl mit Äusserungen des saudi-arabischen Ölministers Ali al-Naimi, der notfalls auch weniger als die nach der Vereinbarung der Organsisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) seinem Land zustehenden 8,05 Millionen Barrel pro Tag fördern will. Im Dow verteuerten sich Aktien von ExxonMobil um 1,80 Prozent auf 77,92 Dollar, Chevron gewannen 1,41 Prozent auf 71,82 Dollar. ConocoPhillips legten 1,49 Prozent auf 51,22 Dollar zu. Unternehmenschef James Mulva will seine Investitionen 2009 wegen des niedrigeren Ölpreises reduzieren.


Nach Zahlen rutschten Alcoa-Titel um 5,07 Prozent auf 9,55 Dollar ab. Der Aluminium-Konzern machte im letzten Vierteljahr 2008 mehr als eine Milliarde Dollar Verlust gemacht. Bereinigt standen minus 0,28 Dollar je Aktie zu Buche – Analysten hatten im Durchschnitt einen Verlust von 0,05 bis 0,10 Dollar je Aktie erwartet. Der Quartalsumsatz fiel indes höher als erwartet aus, kommentierten Börsianer. Aktien der indischen Infosys Technologies sprangen dagegen nach Zahlen um 5,87 Prozent auf 27,40 Dollar hoch. Händlern zufolge ist die Bilanz für das dritte Quartal des indischen Softwaredienstleisters mit einem Anstieg des Gewinns um ein Drittel besser ausgefallen als von Analysten erwartet. Der reduzierte Ausblick, den Infosys mit rückläufiger Nachfrage begründet, überraschte offenbar weniger. (awp/mc/pg/34)

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