USA: Einkaufsmanagerindex singnalisiert eine «schwere Rezession›


Volkswirte hatten im Durchschnitt mit 38,4 Punkten gerechnet. Die Experten erwarten angesichts des Konjunktureinbruchs weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen.


Zunehmnde Abwärtsdynamik
Die neuerliche Stimmungseintrübung im Verarbeitenden Gewerbe in den USA verdeutlicht nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen, dass sich die USA in einer Rezession befinden. Nachdem das dritte Quartal ein negatives Wachstum aufgewiesen habe, scheine die Abwärtsdynamik im vierten Quartal noch zuzunehmen, heisst es in einer Studie. Eine Aufhellung der Arbeitsmarktsituation lasse auf sich warten. Die Beschäftigungskomponente stelle neben den auf sehr hohem Niveau liegenden wöchentlichen Erstanträgen eine negative Indikation für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht dar.


Thema Inflation vom Tisch
Der überraschend stark eingetrübte ISM-Einkaufsmanagerindex für November lässt nach Meinung der Nord/LB auch mit Blick auf die Details nur eine pessimistische Einschätzung zu. «Auch in den Komponenten ist kein Licht am Ende des Tunnels auszumachen», schreiben die Experten. Mit einem deutlichen Rückgang der Preiskomponente könne allerdings das Thema Inflation zu den Akten gelegt werden. Der Unterindex für bezahlte Preise ist im November von 37,0 Punkten im Vormonat auf 25,5 Punkte gesunken.


Weitere Lockerung der US-Geldpolitik
Nach Einschätzung der Commerzbank befinden sich USA in einer «schweren Rezession». Vor diesem Hintergrund dürfte die US-Notenbank die Zinsen im Dezember um 0,50 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent senken. Damit sei die Möglichkeit, mit Hilfe des Leitzinses die Wirtschaft anzukurbeln, nahezu ausgeschöpft. Die Fed werde aber weiter auf unkonventionelle Massnahmen setzen. Deshalb sei eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik trotz des bereits niedrigen Niveaus wahrscheinlich.


Bauausgaben fallen im Oktober stärker als erwartet
In den USA sind die Bauausgaben im Oktober stärker als erwartet gefallen. Die Ausgaben seien zum Vormonat um 1,2 Prozent zurückgegangen, teilte das US-Handelsministerium am Montag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 0,9 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Ausgaben unverändert geblieben. In der Erstschätzung war noch ein Rückgang um 0,3 Prozent ermittelt worden.


Börsen weiter unter Druck
Der deutsche und der amerikanische Aktienmarkt weiteten seine Verluste weiter aus. Die Kurse deutscher Anleihen bauten hingegen ihre Gewinne aus. (awp/mc/ps/26)

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