Vllaznim Xhiha, CEO Newave

von Christa Spoerle


Herr Xhiha,  Newave konnte 2008 den Umsatz um 31%  auf 84 Mio CHF und den Reingewinn um 25%  auf 9,41 Mio CHF steigern. Ist die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) krisenresistent?
 
Die USV-Branche hat die Krise erst gegen Ende des Jahres 2008 zu spüren begonnen. Insgesamt war das Jahr 2008 sehr gut und daher auch die guten Geschäftsresultate von Newave.


Konnten Sie von der Krise mit Marktanteilsgewinnen profitieren?


Newave ist immer schneller als der adressierte Markt gewachsen und hat damit Marktanteile gewonnen. Analog, in Krisenzeiten, streben wir das Ziel an, die Krise weniger zu spüren als unsere Mitbewerber.


Wie hat sich der Auftragseingang in den letzten Wochen entwickelt?


Auch wir spüren die Krise, allerdings weniger als der gesamte von Newave adressierte  USV-Markt.


Westeuropa ist der wichtigste Umsatzträger, wie entwickelt sich die Expansion in aufstrebende USV-Märkte?


Wir sind auf dem guten Wege, neue Marktanteile in den BRIC-Märkten zu gewinnen.


Angesichts Ihrer gesunden Bilanz setzen Sie auch künftig auf Zukäufe. Welche Kriterien sind für Sie dort am wichtigsten? Soll der Umsatzanteil des Service- und Wartungsgeschäft weiter ausgebaut werden?
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Akquisitionen sind weiterhin Teil unserer Wachstumsstrategie. Potenzielle Akquisitionsziele müssen der Newave eine zusätzliche Wertschöpfung bringen, sie müssen über einen sehr guten Track-Rekord verfügen und der  Preis muss vernünftig sein. Wir streben proportional eine schnellere Umsatzsteigerung von Service und Wartung an.


«NEWAVE ist auf dem guten Wege neue Marktanteile in den BRIC – Märkten zu gewinnen.»


Sehen Sie Newave selbst als Objekte der Übernahmebegierde?


Wir vermuten, dass es Übernahmeinteressenten gibt. Unser Ziel ist es jedoch, die Newave auf eine höhere Ebene zu bewegen. Die Firma hat mittel- und langfristig ein grosses Wachstumspotenzial. Aus diesem Grunde wurde die statutarische Stimmrechtsbeschränkung von 5% eingeführt.


Könnten Sie sich denn vorstellen, dass die statutarisch verankerte Stimmrechtsbeschränkung von 5% aufgehoben wird?


Dies muss unser Verwaltungsrat untersuchen.


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Wo liegen im laufenden Geschäftsjahr Ihre Investitionsschwerpunkte?


R&D, Marketing und Verkauf. Ausserdem sind wir daran, unsere Infrastruktur durch unser neues Bauprojekt zu erweitern.


Wie entwickelt sich das Bauprojekt in Quartino?


Sehr gut. Wir wollen im Frühling 2010 umziehen.


Welche Produkte-Neuigkeiten haben Sie in der Pipeline?


Wir investieren sehr viel in die Entwicklung von neuen Produktreihen sowohl im standalone (im Leistungsbereich 60-200kVA) als auch im unteren modularen USV-Bereich (10 und 20kVA). Mit diesen konkurrenzfähigen Produktreihen gehen wir dem starken Preisdruck entgegen.
 
Wo legen Sie die Schwerpunkte, um Ihre Rentabilität zu halten? Wie entwickeln sich Ihre Materialkosten im laufenden  Jahr?


Newave hat eine mittel- und langfristige Orientierung und daher werden wir in Entwicklung, Marketing & Verkauf und Infrastruktur weiterhin investieren, so dass wir in bester Form sind wenn sich der Markt erholt hat. Unsere Lieferanten sind sehr interessiert, mit Newave die Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und haben schon einen Teil des Preisdrucks, den wir haben, auf sich genommen.


Beim Börsengang 2007 erklärten Sie, dass in den kommenden beiden Jahren nicht mit einer Dividende gerechnet werden könnte. Unter welchen Bedingungen käme denn eine Ausschüttung in Frage?


Auch dieser Punkt wird von unserem Verwaltungsrat entschieden.





Zur Person:
Vllaznim Xhiha, Jahrgang 1952, war 1993 Mitbegründer der Newave ist seither Verwaltungsratsmitglied und CEO des Unternehmens. 1975  schloss er sein Studium an der ETH Zürich 1976 in Elektrotechnik ab. Danach lehrte er am Technologieinstitut in Prishtina und half später beim Aufbau des Wasserversorgungsnetzes der Hauptstadt Kosovos, woher die Familie stammt. 1985 siedelte Xhiha mit dem Wechsel zur Invertomatic SA erneut in die Schweiz über und nahm die schweizerische Staatsbürgerschaft an. Xhiha ist verheiratet und Vater dreier Söhne. 


Zum Unternehmen:
Newave konzipiert, produziert und verkauft technologisch hoch stehende USV Systeme für die Absicherung von Geräten und Systemen. Newave wurde 1993 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Quartino im Kanton Tessin . Die Gesellschaft hat Tochtergesellschaften, die Vertriebs- und Serviceaktivitäten für die USV Systeme in der Schweiz und sieben weiteren Ländern (DE, AT, SF, NL, ES, BR und CN) abdecken. Die Gesellschaft arbeitet zudem mit über 50 externen Vertriebs- und Servicepartnern zusammen. 2008 erzielte Newave mit 163 Mitarbeitenden einen Nettoumsatz von 84 Mio CHF.

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