Weltweiter Pharma-Umsatz könnte sich laut Studie bis 2020 verdoppeln

Weltweit könnte der Umsatz auf über 1,3 Milliarden Dollar steigen, heisst es in einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Gleichzeitig drohe den Pharmakonzernen Druck von Finanzinvestoren, die notwendige Veränderungen in den Unternehmen vorantreiben könnten.


Grosse Herausforderungen
Die Wachstumschancen sind laut PwC für die Branche mit grossen Herausforderungen verbunden. Die Pharmaindustrie müsse sich verstärkt an den Bedürfnissen der Patienten in diesen aufstrebenden Märkten orientieren, sagte Volker Booten, verantwortlicher Partner für den Bereich Chemicals & Pharma bei PwC in Deutschland. Am Ende des Jahrzehntes werde voraussichtlich ein Fünftel des weltweiten Pharmaumsatzes in den Schwellenländern der sogenannten E7 (Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexika, Russland, Türkei) erwirtschaftet. China wäre dann der zweit- oder drittgrösste Markt der Welt, während die Türkei und Indien zu den zehn bedeutendsten Pharmamärkten gehören würden.


Krankheiten vermeiden
Auf Dauer bleibe Gesundheit nur bezahlbar, wenn Krankheiten vermieden würden, anstatt aufwändig therapiert zu werden. Derzeit flossen in den OECD-Staaten nur drei Prozent der Gesundheitsausgaben in die Prävention, obwohl nach Berechnungen der WHO durch eine optimale Vorsorge fast 80 Prozent der Herzinfarkte, Schlaganfälle und Diabeteserkrankungen verhindern könnte. Bei Krebserkrankungen liegt der Anteil bei 40 Prozent.


Druck durch Private Equity-Unternehmen
Die Branche müsse ihr Geschäftsmodell grundsätzlich überdenken und anpassen, um den Veränderungen Rechnung zu tragen. «Dies betrifft alle Ebenen der Wertschöpfungskette. Der Druck wird auch durch Private Equity-Unternehmen ausgeübt, die sich stärker im Pharmageschäft engagieren werden und zwar insbesondere dort, wo notwendige Veränderungen verzögert werden», sagte Volker Booten. Während die Forschungs- und Entwicklungsausgaben zwischen 1996 und 2006 kontinuierlich gestiegen seien, sei die Zahl der im gleichen Zeitraum zugelassenen Medikamente von 53 auf 22 gesunken, schreibt PwC unter Verweis auf Daten des US-amerikanischen Verbandes PhRMA (Pharmaceutical Research and Manufacturers of America. (awp/mc/pg)

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