Zahl der Millionäre hierzulande unterdurchschnittlich gewachsen

Im letzten Jahr gab es in der Schweiz 190’700 Millionäre. Das sind 5200 Millionäre oder 2,8% mehr als im Vorjahr, wie aus 10. Weltvermögensbericht der US-Bank Merrill Lynch und des Beratungsunternehmens Capgemini hervorgeht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.


Deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt
Damit hinkt die Schweiz deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt her: Die Zahl der Dollar-Millionäre erhöhte sich in Europa im vergangenen Jahr dank der starken Steigerung im Osten des Kontinents um 4,5% auf 2,8 Mio. Und die Reichen konnten ihr Vermögen um 4,9% auf 9,4 Bio USD (11’600 Mrd CHF) anhäufen. Hemmend habe sich in der Schweiz ausgewirkt, dass das Wirtschaftswachstum im letzten Jahr etwas schwächer ausgefallen sei als 2004. Auch die Exporte hätten nicht mehr so geboomt wie ein Jahr zuvor.


Kontrast zur weltweiten Entwicklung
Die Schweizer Zahlen stehen in starkem Kontrast zur weltweiten Entwicklung: Die Zahl der Dollar-Millionäre nahm um insgesamt rund 500’000 auf 8,7 Mio zu. Das sind 6,5% mehr als im Vorjahr. Ihr Vermögen kletterte gar um 8,5% auf 33,3 Bio USD (41’200 Mrd CHF).


Superreiche
Noch mehr nahm die Zahl der Superreichen (+10,2%) zu. Damit gibt es nun 85’400 Personen mit einem Vermögen von über 30 Mio USD. Wieviele davon hierzulande ansässig seien, konnte Serge Robin von Merrill Lynch vor den Medien in Zürich nicht sagen. Generell zähle 1% der Millionäre zu den Superreichen. Wachstumstreiber seien das starke Wirtschaftswachstum gewesen und der Börsenboom.


Reichtum im Mittleren Osten
Am meisten wuchs der Reichtum im Mittleren Osten (+19,7%). Dies sei unter anderem auf die hohen Ölpreise zurückzuführen, sagte Christine Stapf von Capgemini. Die Zahl der Millionäre in der Region nahm um 9,8% zu. Zweitstärkste Wachstumsregion ist Afrika, allerdings auf tiefem Niveau.


Reiche immer reicher
Auch in Zukunft werden die Reichen immer reicher: Bis 2010 dürften die Millionäre ein Gesamtvermögen von 44,6 Bio USD angehäuft haben. Das sei eine jährliche Wachstumsrate von 6%, sagte Stapf.  Die US-Investmentbank Merrill Lynch und die Beratungsfirma Capgemini untersuchen seit zehn Jahren im Rahmen ihres «World Wealth Report» die Entwicklung des Vermögens wohlhabender Privatanleger in 69 Ländern. Immobilienvermögen, das nicht als reine Finanzanlage dient – also das Eigenheim – wird nicht mitgerechnet. (awp/mc/gh)

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