Barry Callebaut steigert 2011/12 das Verkaufsvolumen um 8,7%

Barry Callebaut steigert 2011/12 das Verkaufsvolumen um 8,7%

Jürgen Steinemann, CEO Barry Callebaut.

Zürich – Der weltgrösste Schokolade-Hersteller Barry Callebaut (BC) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 (per Ende August) die Verkaufsmenge deutlich gesteigert und ist damit klar über den Schätzungen gewachsen. Aufgrund von «umfangreichen Investitionen» blieben die Gewinnzahlen allerdings hinter dem Volumenwachstum zurück. Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern trotz des unsicheren Umfeldes zuversichtlich und verlängert seine bisherigen Ziele um zwei Jahre bis 2014/15.

Die Verkaufsmenge konnte um 8,7% auf 1,38 Mio Tonnen gesteigert werden. Der Gruppen-Umsatz betrug derweil 4,83 Mrd CHF, was einem Plus von 8,3% in CHF bzw. 11,5% in Lokalwährungen entspricht, wie Barry Callebaut mitteilte. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA legte um 0,9% auf 434,3 Mio CHF zu, auf Stufe EBIT waren es -2,5% auf 353,2 Mio CHF.

Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund des Verkaufs des europäischen Verbrauchergeschäftes (Stollwerck) revidiert. Im fortgeführten Geschäft ergab sich nun ein Reingewinn von 241,1 Mio CHF (-8,5%), unter dem Strich (inkl. veräussertes Geschäft) verblieb ein Konzerngewinn von 142,6 Mio CHF (-19%). Der AWP-Konsens wurden bei den Volumen- und Umsatzzahlen deutlich übertroffen, bei den Gewinnzahlen in etwa erreicht.

Grosse Investitionen in Ausbau des Geschäfts
Um das aktuelle und künftige Wachstum anzukurbeln, seien «erhebliche Investitionen» in die Strukturen, den Ausbau der Produktionsstätten, das Gourmetgeschäft, die Bereitstellung von Produktionsvolumen für strategische Partnerschaftsvereinbarungen sowie in den strategischen Pfeiler «Nachhaltiger Kakao» getätigt worden, heiss es. Eine steigende Nachfrage und Kapazitätsengpässe in einigen Bereichen hätten ausserdem zu höheren Betriebs- und Logistikkosten geführt. Alle diese Faktoren hätten den Betriebsgewinn (EBIT) beeinträchtigt, erklärt das Unternehmen die zum Teil rückläufigen Gewinnzahlen.

Solides Geschäft in Industrie- und Schwellenmärkten
Mit Blick auf die Zahlen wird CEO Jürgen Steinemann folgendermassen zitiert: «Dank eines besonders dynamischen vierten Quartals konnten wir unser Wachstum sogar noch beschleunigen. Insgesamt blieb das Geschäft sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenmärkten solide. Zusammen mit den Anlaufkosten bei mehreren Partnerschaftsvereinbarungen haben diese gezielten Investitionen unsere Gewinnzahlen belastet.»

Zur Steigerung des Wachstums trugen alle Produktgruppen bei, es lag deutlich über dem des globalen Schokoladenmarkts (+1,0%) Als wichtigster Wachstumstreiber habe sich der Bereich Industrielle Produkte einschliesslich der langfristigen Partnerschaftsvereinbarungen erwiesen. Aber auch Spezialitätenprodukte und Schwellenländer hätten zum Wachstum beigetragen, heisst es. Im Gourmetgeschäft übertraf BC den Angaben zufolge die Entwicklung der jeweiligen lokalen Märkte «deutlich».

Unveränderte Ausschüttung vorgeschlagen
Für das vergangene Geschäftsjahr wird eine unveränderte Ausschüttung von 15,50 CHF pro Aktie vorgeschlagen. Sie soll teilweise aus den Reserven aus Kapitaleinlagen und teilweise in Form einer Kapitalherabsetzung durch Nennwertrückzahlung erfolgen.

Relativ zuversichtlich
Für den weiteren Ausblick gibt sich das Unternehmen relativ zuversichtlich. Trotz des derzeit recht schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, insbesondere in Westeuropa, sei man immer noch optimistisch, die Strategie umsetzen und die Ziele erreichen zu können, heisst es. Daher werde die mittelfristige Prognose für ein durchschnittliches Wachstum der Verkaufsmenge und des EBIT um durchschnittlich 6-8% bis 2014/15 verlängert.

Oberste Priorität habe dabei der Abschluss der verschiedenen Investitionen in Kapazitäten und Strukturen. Diese sollen eine «solide Grundlage für weiteres, profitables Wachstum» schaffen. Weitere Schwerpunkte seien die langfristigen Partnerschaften, das Gourmetgeschäft und die Schwellenmärkte sowie die weitere Steigerung der operativen Effizienz in Westeuropa. Darüber hinaus wolle man aber auch zusätzliche Innovationen auf den Markt bringen und die laufende Nachhaltigkeitsinitiative weiter vorantreiben. (awp/mc/pg)

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