Holcim steigert Umsatz in 9 Monaten um 4,8%

Holcim steigert Umsatz in 9 Monaten um 4,8%

Holcim-CEO Bernard Fontana.

Jona – Der Baustoffkonzern Holcim hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 von einer guten Zementnachfrage in den aufstrebenden Ländern und höheren Preisen profitiert. Das schlug sich auch in einem höheren Betriebsgewinn und einer leicht verbesserten Marge nieder.

Der Konzern verzeichnete einen Anstieg des Umsatzes um 4,8% auf 16,2 Mrd CHF, auf vergleichbarer Basis ergab sich ein Plus von 4,9%. Während der Zementabsatz Konzernweit um 3% zulegte, gaben Zuschlagstoffe um 7,7% ab und Transportbeton um 1,7%. Das deutlichste Minus verzeichnete Asphalt mit -14%.

Der betriebliche EBITDA stieg um 5,9% auf 3,15 Mrd CHF, während sich die entsprechende Marge auf 19,4% von 19,2% im Vorjahreszeitraum verbesserte, wie Holcim am Mittwoch mitteilte. Der Konzerngewinn nach Minderheitsanteilen stieg um 9,8% auf 783 Mio CHF, vor Minderheitsanteilen ergab sich ein Plus von 10,3% auf 1,11 Mrd. Die Höhe der Restrukturierungskosten in Spanien, Brasilien, Grossbritannien und Mexiko sowie neu in Ungarn belief sich auf 58 Mio CHF. Damit hat Holcim die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBITDA erfüllt, der Konzerngewinn kam jedoch unter den Schätzungen zu liegen.

Asien und Nordamerika mit stärkstem Wachstum
Die gute Nachfrage und die hohe Bautätigkeit in den aufstrebenden Ländern stützten den Holcim-Absatz. Konsolidiert setzte Holcim im Vorjahresvergleich mehr Zement und fast gleich viel Transportbeton ab; oftmals zu besseren Preisen. Die Zuschlagstoff- und Asphaltlieferungen waren schwächer. Ein deutlich höherer Absatz wurde in Indien, auf den Philippinen, in Indonesien, Russland, Thailand, Mexiko und den USA verzeichnet.

In der Konzernregion Nordamerika war der Umsatzanstieg im Zeitraum Januar bis September mit 11,3% auf 2,4 Mrd CHF am grössten. Die anziehende Bauaktivität sowie die Erholung bei den Privatimmobilien machte sich positiv beim Zement- und Fertigbetonabsatz bemerkbar und insgesamt seien überall höhere Preise erzielt worden. Der Asphaltabsatz war weiter rückläufig.

Robustes Wachstum in Asien
In Asien wuchs der Verkaufserlös um 11% auf 6,6 Mrd CHF. Die Aktivität im Wohnungsbau, dem Bau von Gewerbeimmobilien sowie aus Infrastrukturprojekten sei hier gleichermassen weiter robust. Insbesondere in Indien konnte Holcim mehr Zement verkaufen. Auch der Bausektor in Thailand habe wieder an Fahrt aufgenommen. Die Monsun-Saison sowie Ramadan hätten zuletzt zu einer leichten Abschwächung geführt.

Auch Lateinamerika entwickelte sich mit einem Umsatzplus von 5,9% auf 2,6 Mrd CHF positiv, der EBITDA und die entsprechende Marge konnten gesteigert werden. Hier seien die Impulse insbesondere aus dem Wohnungsbau und von grossen Infrastrukturprojekten gekommen.

Zementabsatz in Europa in Q3 stabilisiert
In Europa war der Umsatz in den ersten neun Monaten 2012 mit 4,4 Mrd CHF um 5,5% rückläufig. Im dritten Quartal habe sich jedoch der Zementabsatz stabilisiert. Die Finanzkriese in den Euro-Staaten und finanzielle Engpässe hätten sowohl die private als auch die öffentliche Bauaktivität in vielen Ländern eingeschränkt. Insbesondere Süd- und Osteuropa seien hiervon betroffen gewesen und die Nachfrage nach Baumaterialien habe sich abgeschwächt. So war in Spanien der Absatz von Fertigbeton und Zuschlagsstoffen deutlich schwächer. Der deutsche Markt zeigte ein geringes Wachstum. In Russland und Azerbaijan sei die ökonomische Entwicklung jedoch positiv gewesen.

In Afrika und dem Nahen Osten habe mangelnde Aktivität das Geschäft belastet. Der Umsatz stieg um 2,9% auf 726 Mio CHF. Die Entwicklung in Syrien habe insbesondere die Aktivität im Libanon beeinflusst.

Effizienzsteigerungsprogramm auf Kurs – Ausblick bestätigt
Das im Mai konzernweit eingeführte Programm «Holcim Leadership Journey» verlaufe positiv. Die Regionen und Konzerngesellschaften hätten bereits mit der Einführung erster Massnahmen begonnen, und auf Konzernebene seien organisatorische Anpassungen vorgenommen worden.

Holcim erwartet weiter, dass der Konzern 2012 auf Stufe des betrieblichen EBITDA organisch wachsen und zusätzlich die ersten positiven Effekte der «Holcim Leadership Journey» ernten wird. Im Gesamtjahr erwartet Holcim unverändert einen steigenden Baustoffbedarf in den aufstrebenden Ländern Asiens und Lateinamerikas sowie in Russland und Aserbaidschan. Auch in Nordamerika werden die Zementlieferungen zunehmen, so Holcim. In Europa sei jedoch mit einem Absatzrückgang in allen Segmenten zu rechnen. (awp/mc/pg)

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