Post H1: Umwandlung in AG belastet Konzerngewinn

Post H1: Umwandlung in AG belastet Konzerngewinn

Susanne Ruoff, Konzernleiterin Post.

Bern – Die Schweizerische Post hat die Umwandlung in die neue Rechtsstruktur vollzogen und bleibt im ersten Halbjahr nach ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft nach eigenen Angaben auf Kurs. Sie hat in den ersten sechs Monaten 2013 einen um Sondereffekte normalisierten Konzerngewinn von 359 Millionen Franken erzielt (Vorjahr 412 Millionen Franken). Der Rückgang von 53 Millionen Franken sei eine Folge der erstmaligen vollständigen Besteuerung aufgrund der Umwandlung in die neue Rechtsstruktur, heisst es dazu in der Mitteilung vom Freitag. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf 556 Millionen Franken (Vorjahr 431 Millionen Franken). Es konnte dank soliden Erträgen an den Finanz- und Anlagemärkten und einem gutem Kostenmanagement um 125 Millionen Franken erhöht werden. Zum guten Geschäftsergebnis trugen alle vier Märkte bei.

In den ersten sechs Monaten 2013 erwirtschaftete die Post einen Betriebsertrag von 4‘261 Millionen Franken. Das entspricht einer Abnahme um 0,7 Prozent (Vorjahr 4‘292 Millionen Franken). Der Konzerngewinn nahm um 53 Millionen Franken auf 359 Millionen Franken ab. Grund ist der Anstieg der laufenden Ertragssteuern auf 57 Millionen Franken (Vorjahr 4 Millionen Franken). Das Betriebsergebnis (EBIT) beträgt 556 Millionen Franken und liegt dank soliden Erträgen an den Finanz- und Anlagemärkten und einem gutem Kostenmanagement 125 Millionen Franken über dem Vorjahr.

Umwandlung in AG vollzogen
Die Umwandlung der Post in die neue Rechtsstruktur wurde am 26. Juni rückwirkend auf den 1. Januar 2013 vollzogen. Unter dem Dach der Schweizerischen Post AG werden die drei Konzerngesellschaften Post CH AG, PostFinance AG und PostAuto Schweiz AG geführt. Die PostFinance AG hat alle Bedingungen für den Erhalt der Bankbewilligung erfüllt und steht unter Aufsicht der FINMA. Alle Konzerngesellschaften verfügen über eine gesunde Kapitalausstattung. Die Ratingagentur Standard & Poor‘s hat die Schweizerische Post AG und die PostFinance AG nach der Überführung in die neue Organisationsform jeweils mit der sehr guten Note AA+ bewertet. Eine Auswirkung der neuen Rechtsstruktur ist die erstmalige vollständige Besteuerung der Post.

Unterschiedliche Entwicklungen in den vier Märkten
Alle vier Märkte trugen zum positiven Gesamtergebnis bei, sie entwickelten sich allerdings unterschiedlich. Im Kommunikationsmarkt konnte das Betriebsergebnis (EBIT) auf 152 Millionen Franken gesteigert werden (Vorjahr 49 Millionen Franken). Ertragsrückgänge durch die Ausgliederung der internationalen Sendungen in das Joint Venture Asendia konnten durch tiefere Betriebsaufwendungen und höhere interne Leistungsabgeltungen kompensiert werden. Die Menge der adressierten Briefe ging um 2,3 Prozent zurück, die unadressierten Sendungen nahmen dagegen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Prozent zu. Im Logistikmarkt erwirtschaftete die Post ein Betriebsergebnis (EBIT) von 68 Millionen Franken (Vorjahr 73 Millionen Franken). Der Hauptgrund für das leicht tiefere Ergebnis liegt bei höheren internen Leistungsabgeltungen. Die Anzahl Pakete stieg insbesondere aufgrund des weiterhin wachsenden Onlinehandels um 3,4 Prozent. Im nationalen Markt für öffentlichen Personenverkehr erwirtschaftete die Post ein Betriebsergebnis (EBIT) von 17 Millionen Franken (Vorjahr 18 Millionen Franken). Die PostAuto Schweiz AG konnte die Zahl der gefahrenen Kilometer um 2,5 Prozent auf 65 Millionen Kilometer erhöhen.

PostFinance mit mehr Gewinn
Die im Retailfinanzmarkt tätige PostFinance AG hat trotz eines schwierigen Zinsumfelds mit 299 Millionen Franken (Vorjahr 292 Millionen Franken) zum Betriebsergebnis des Konzerns beigetragen. Die Zunahme im ersten Halbjahr ist auf höhere Wertaufholungen, realisierte Gewinne auf Finanzanlagen und den tieferen Personalaufwand zurückzuführen. Die PostFinance AG verzeichnete erneut einen Zufluss an Kundengeldern. In den ersten sechs Monaten 2013 betrugen die durchschnittlichen Kundenvermögen 111,2 Milliarden Franken (Halbjahr 2012: 102,3 Milliarden Franken). Im ersten Halbjahr kamen 12‘000 weitere Kundinnen und Kunden zu PostFinance. Der Anstieg hat sich gegenüber der Vorjahresperiode allerdings abgeschwächt, als 63‘000 neue Kunden zu verzeichnen waren.

Einmalige Sondereffekte beeinflussen Ergebnis
Das finanzielle Ergebnis der Schweizerischen Post beinhaltet im Jahr 2013 drei Sondereffekte:

  • den Erfolg aus initialer, einmaliger Verbuchung latenter Steuern, resultierend aus der vollständigen Steuerpflicht per 1.1.2013 von 943 Millionen Franken.
  • den Erfolg aus der Planänderung im Personalaufwand von 444 Millionen Franken, resultierend aus Anpassungen der Grundlagen bei der Pensionskasse Post.
  • Die ergebnisbelastende Bildung einer Rückstellung in Höhe von 105 Millionen Franken, aufgrund einer Neubewertung der Leistungsverpflichtung der Post im Bereich der Briefmarkenverkäufe.

Die finanziellen Auswirkungen dieser Sondereffekte wurden zwecks Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr sowie der Darstellung der operativen Geschäftstätigkeit bereinigt (normalisiert).

Gutes Jahresergebnis erwartet
Auch für das gesamte Jahr 2013 erwartet die Schweizerische Post aus heutiger Sicht ein gutes Ergebnis auf Stufe Konzerngewinn. Es dürfte jedoch leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die sich aus den Märkten und dem Technologiewandel ergebenden Herausforderungen werden zunehmen. Die Post wird diesen begegnen, indem sie ihr Kerngeschäft mit einer Kombination von physischen und elektronischen Komponenten weiterentwickelt und gezielt Wachstumsoptionen nutzt. Zudem wird sie die Kosten weiter optimieren und eine marktgerechte Preispolitik verfolgen. (Post/mc/ps)

 

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