Karikaturist Manfred Deix im Alter von 67 Jahren verstorben

Karikaturist Manfred Deix im Alter von 67 Jahren verstorben

Manfred Deix 1949 – 2016.

Krems (A) – Der österreichische Zeichner und Karikaturist ist nach langer, schwerer Krankheit am Samstag verstorben. In seinen Zeichnungen fing Deix die österreichischen Seele auf bissige Weise ein. Wie seine Frau Marietta Deix mitteilte, erlag er einer langen, schweren Krankheit. Im September des Vorjahres erlitt er einen Herz-Kreislauf-Zusammenbruch.

Wie kaum ein anderer verlieh «Der Henker des Zeitgeists», wie die «Süddeutsche Zeitung» Manfred Deix einmal nannte, der österreichischen Seele erschreckend genau Ausdruck. Im Karikaturmuseum Krems, an dessen Gründung er beteiligt war, ist Deix mit einer Dauerpräsentation vertreten. Seinen sprichwörtlichen «Deix- Figuren» kann man nahezu auf Schritt und Tritt im wirklichen Leben begegnen.

Geboren wurde Manfred Deix am 22. Februar 1949 in St. Pölten. Bereits als Kind zeichnete er gerne und viel, was sich alsbald in einer früh eingeschlagenen Karriere manifestieren sollte. So konnte er sich bereits als Elfjähriger über einen wöchentlichen Comic- Strip in der «Niederösterreichischen Kirchenzeitung» freuen. Die fachliche Kompetenz erwarb er sich ab 1965 an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, wo er etwa auf den späteren Roncalli- Gründer Bernhard Paul sowie die Maler Josef Bramer und Gottfried Helnwein traf. 1968 inskribierte er an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz.

Katzen- und Beach-Boys-Freund
Seine Zeichnungen wurden in zahlreichen renommierten Magazinen und in vielen Sammelbänden veröffentlicht. Zuletzt erschienen 2015 «Neue Zeichnungen» sowie sein 18. Buch «Tierwelt. Katzen & Co». Berühmt war Deix auch für seine Leidenschaft für Katzen oder die Verehrung der US-Band Beach Boys, was beides immer wieder zeichnerischen Ausdruck fand. Aktuell leben zwischen 30 und 40 Stubentiger im Haus des Karikaturisten.

160627_ps_07
Der «Gouvernator» Arnold Schwarzenegger nach dem Pinsel Manfred Deix›.

Wie weit seine Interessen reichten, belegten auch Entwürfe für diverse Bühnenausstattungen oder Kostüme – darunter Produktionen wie «Arturo Ui» am Burgtheater und «Kehraus um St. Stephan» an der Staatsoper.
«Satiriker muss die Dinge beim Namen nennen»

Und um ein direktes Wort war Deix nie verlegen. «Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen», hatte er in einem seiner vielen Interviews festgehalten. (mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert