CH-Schluss: SMI schliesst 1,12% tiefer bei 8’954,68 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 1,12% tiefer bei 8’954,68 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel im Minus beendet. Nachdem die Stimmung am Vormittag noch freundlich war, brachten die US-Börsen am Nachmittag die Trendwende: Die Kurse bröckelten auf breiter Front ab. Der SMI fiel dadurch wieder unter die 9’000-Punkte-Marke. Belastet wurde der Leitindex zusätzlich durch den Dividendenabgang beim Schwergewicht Novartis. Im breiten Markt sorgten diverse Jahresabschlüsse für Kursbewegungen.

Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag fehle es für eine Fortsetzung des Rallys an Schub, begründeten Händler die schwache Eröffnung in den USA. Dies übertrug sich auf Europa, wo am Vormittag noch positive Konjunktursignale für steigende Kurse gesorgt hatten. So hatten sich unter anderem die Konsumenten in Deutschland zu Jahresbeginn überraschend ausgabenfreudig gezeigt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,12% oder gut 100 Zähler tiefer auf 8’954,68 Punkten; dabei belasteten die Novartis-Aktien mit rund 60 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,81% auf 1’324,70 Stellen und der breite, dividendenbereinigte Swiss Performance Index (SPI) um 0,51% auf 8’920,22 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 23 im Minus, vier im Plus und drei (Aryzta, Holcim, Galenica) unverändert.

Prägend für den Verlauf des SMI waren die Novartis-Aktien, die ex-Dividende gehandelt wurde. Zwar verdauten die Titel den Dividendenabgang von 2,60 CHF zunächst relativ gut, gingen am Schluss aber doch mit einem Minus von 3,00 CHF (-3,1%) aus dem Handel. Wegen ihres Gewichts im SMI belasteten die Novartis-Papiere damit den Schweizer Leitindex stark.

Die beiden anderen Schwergewicht Roche (-0,4%) und Nestlé (-0,3%) schlossen ebenfalls im Minus, nachdem sie zuvor den Markt noch gestützt hatten. Neuigkeiten gab es von Roche: Das Management hat an der Generalversammlung, die am Dienstag stattfand, die Zuversicht für das laufende Jahr bekräftigt und den Ausblick bestätigt.

Klar abwärts zeigte der Kurs neben Novartis auch bei Swatch (-2,5%) und Syngenta (-2,2% auf 327 CHF). Bei Swatch sorgt die geplante Lancierung einer Smartwatch für Gesprächsstoff. Die Beobachter sind sich dabei alles andere als sicher, ob der Uhrenhersteller gegen den übermächtigen Apple-Konzern wird auftrumpfen können. Die Syngenta-Titel dürften unter der Rückstufung durch die Analysten von Exane BNP gelitten haben. Diese hatten die Agrochemie-Aktie auf «Underperform» zurückgenommen und das Kursziel auf 290 CHF gesenkt. Die Credit-Suisse-Experten, die gleichzeitig ihre «Outperform»-Einstufung für Syngenta bestätigten und das Kursziel auf 355 CHF erhöhten, fanden hingegen weniger Gehör.

Überdurchschnittliche Verluste wiesen am Schluss des Tages ausserdem Geberit, ABB und Julius Bär (je -1,3%) sowie Actelion, Adecco und Credit Suisse (je -1,2%) aus.

Die prozentual grössten Gewinne erzielen auf der anderen Seite Transocean (+4,5%). Die Aktien des Ölbohrservice-Unternehmens hatten bereits am Vortag an der New Yorker Börse zugelegt, zudem ist unter Marktbeobachtern von Deckungskäufen die Rede. Mit einer Jahresperformance von gegen -13% rentierten die Transocean-Papier aber immer noch so schlecht wie kein anderer Schweizer Blue Chip. Im Plus schlossen ausserdem Swiss Life und UBS (je +0,4%) sowie Sonova (+0,2%), ohne dass Neuigkeiten vorlagen.

Im breiten Markt standen nach Jahresabschlüssen diverse Titel im Fokus. Positiv kamen die Zahlen von Swissquote (+3,8%) und Dätwyler (+1,6%) an. Swissquote profitierten von der Versicherung, dass die bereits gemachten Rückstellungen ausreichend seien, sowie von einem freundlichen Ausblick. Bei Dätwyler sorgte der trotz Wechselkursverschiebungen zuversichtliche Ausblick und die Jubiläumsdividende für Applaus.

Auf der anderen Seite kamen Feintool (-7,3%) wegen der Guidance und GAM (-7,0%) nach der Publikation der Zahlen unter die Räder. Der Vermögensverwalter blieb vor allem mit dem Nettoneugeld deutlich unter den Erwartungen. Im Immobilienbereich kamen die Resultate von Intershop (+0,2%) besser an als jene von PSP (-2,0%).

Im Fokus waren ausserdem Leonteq (+7,5%), wo Händler seit dem Vortag aufgrund einer Empfehlung starkes Kaufinteresse beobachteten. (awp/mc/ps)

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