Mieten lohnt sich nicht

Mieten lohnt sich nicht
(Foto: eccolo - Fotolia.com)

Zürich – Mieter zahlen in der Schweiz im Schnitt ein Drittel höhere Wohnkosten als Besitzer eines Eigenheims. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von MoneyPark und alaCasa.ch unter 916 Teilnehmern.

Die Schweizer Wohneigentumsquote steigt seit Jahren an. Mit dem Kauf erfüllen sich die Einwohner der Schweiz nicht nur ihre Wohnträume, sie sparen damit auch viel Geld: Haushalte, die in den eigenen vier Wänden leben, tragen pro Monat im Schnitt fast 500 Franken tiefere Wohnkosten als Mieter – und das, wenn sie sämtliche Nebenkosten mit einrechnen. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt sich netto eine Ersparnis von knapp 6000 Franken. Das ergab eine kürzlich durchgeführte Befragung von 916 in der Schweiz lebhaften Personen durch den Hypothekarspezialisten MoneyPark und das Maklernetzwerk alaCasa.ch.

Konkret tragen Eigentümer-Haushalte durchschnittlich monatliche Netto-Wohnkosten von gut 1500 und Mieter-Haushalte solche von knapp 2000 Franken. „Die aktuell rekordtiefen Hypothekarzinsen machen es extrem attraktiv, von der Miete in die eigenen vier Wände zu wechseln“, sagt MoneyPark CEO Stefan Heitmann. „Wer heute eine Festhypothek abschliesst, kann sich die Zinsen z.B. für zehn Jahre zu 1% oder gar weniger sichern.“

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Spannend ist die Unterscheidung der Wohnkosten auch nach der Art des Objekts. Es zeigt sich, dass Mieter von Häusern mit durchschnittlich knapp 2300 Franken pro Monat die höchsten Wohnkosten tragen, gefolgt von den Mietern von Wohnungen mit knapp 2000 Franken. Und Eigentümer von Häuser zahlen mit gut 1450 Franken pro Monat sogar weniger als Eigentümer von Wohnungen. Letztere tragen unterm Strich monatliche Wohnkosten von 1600 Franken.

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„Angesichts der monatlich durchschnittlich 800 Franken Netto-Kostenunterschied zwischen der Miete eines Hauses und dem Besitz eines solchen erstaunt es nicht, dass rund siebenmal so viele Menschen in der Schweiz in einem eigenen Haus leben als in einem Miethaus“, sagt Roman Bolliger, Geschäftsführer von alaCasa.ch. Besonders tief ist die Eigentumsquote in den Schweizer Stadtzentren, wie die Umfrage ebenfalls zeigt. Dort sind mehr als 8 von 10 Menschen Mieter. Auf dem Land hingegen sind mehr als 6 von 10 Einwohnern Besitzer Ihrer eigenen vier Wände.

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Im Stadtzentrum wohnt es sich mit Abstand am teuersten
Bezüglich der Wohnkosten gibt es denn auch grosse Unterschiede je nach Wohnlage: Während die monatlichen Wohnkosten im Dorf durchschnittlich rund 1650 Franken betragen, sind es im Stadtzentrum rund 1950 Franken, sprich knapp 300 Franken mehr.

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(Grafiken: MoneyPark)

Fazit: Der Trend zu mehr Wohneigentum tut der Schweiz gut
Wenn die Schweizer Haushalte, die in den eigenen vier Wänden wohnen, im Schnitt schon ein Drittel tiefere Wohnkosten tragen als Mieter-Haushalte, dürfte der Kostenunterschied in Anbetracht der Zinslage für heutige Käufer und Hypotheken-Erneuerer noch um einiges grösser sein!   Leider können es sich bei weitem nicht alle Mieter der Schweiz tatsächlich auch leisten, ein Eigenheim zu kaufen. Die Hürden liegen insbesondere beim fehlenden Eigenkapital und beim zu geringen laufenden Einkommen. „Wir gehen dennoch davon aus, dass es sich heute 20 bis 30 Prozent der Mieter zutrauen können, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben ein Eigenheim zu erwerben“, sagt Stefan Heitmann.

Der Trend zu mehr Wohneigentum ist insgesamt als positiv zu werten, finden Heitmann und Bolliger. Nebst dem wirtschaftlichen Nutzen, den eine Erhöhung der Wohneigentumsquote stifte – sprich tiefere Gesamtkosten als bei der Miete, Vorsorge fürs Alter etc. –, seien insbesondere auch soziale Aspekte zu nennen, z.B. mehr Wohnzufriedenheit, Engagement in der Gemeinde und soziale Integration.  Die vollständigen Studien-Ergebnisse finden Sie bei Interesse hier. (MoneyPark/mc/ps)

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