Palmöl: Gute Noten für Schweizer Firmen

Palmöl: Gute Noten für Schweizer Firmen

Palmöl-Frucht (Bild: RSPO).

Zürich – Ein neues WWF-Rating von 132 Firmen aus Europa, Australien und Japan zeigt, dass immer mehr Unternehmen zertifiziertes Palmöl für ihre Produkte verwenden. An der Spitze mit dabei sind vier Schweizer Firmen. Doch noch immer ist die globale Nachfrage ungenügend.

Wie hat sich der Markt für nachhaltig produziertes Palmöl seit der Formulierung der Kriterien des «Roundtable on Sustainable Palmoil» (RSPO) entwickelt? Das wollte der WWF wissen und untersuchte deshalb in einem neuen Rating Firmen aus Europa, Australien und Japan. Von den gesammthaft 132 Unternehmen erlangten 29 die maximal mögliche Punktezahl.

Coop und Migros unter den Besten
Schweizer Firmen sind beim Rating vorne mit dabei: Coop und Migros gehören mit 9 Punkten zu den Besten. Ihr Anteil an zertifiziertem Palmöl liegt in der besten Kategorie (75 bis 100 Prozent). Auch Nestlé hat in den letzten zwei Jahren grosse Fortschritte gemacht und arbeitete sich auf 8 Punkte hoch. Beim WWF-Rating vor zwei Jahren landete das Unternehmen noch abgeschlagen im Mittelfeld. Nestlé ist seither Mitglied des RSPO und kauft zertifiziertes Palmöl ein. Allerdings erst zwischen 25 und 50 Prozent des gesamten Bedarfs – da gibt es also noch grosses Steigerungspotential. Auch Lindt & Sprüngli ist vorne mit dabei, bekam aber nur 7 Punkte. Grund: Das Unternehmen liegt beim Bezug von zertifiziertem Palmöl noch unter 25 Prozent des Gesamtbedarfs. Generell ist die globale Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl noch sehr tief: Erst 8,3 Prozent des gesamten Palmölverbrauchs stammen aus umwelt- und sozialverträglichem Anbau.

Schlusslichter Aldi und Lidl
Weitere in der Schweiz bekannte Unternehmen wie zum Beispiel Ferrero (4,5 Punkte) oder der Kosmetikhersteller L’Occitane (2,5 Punkte) landeten abgeschlagen in der Mitte oder am Ende. Das Schlusslicht bilden Firmen wie Aldi und Lidl. Sie gaben zu ihrem Engagement keine Auskunft. Fazit des Ratings von WWF-Experte Felix Meier: „Die führenden Unternehmen dieses Rankings zeigen, dass es möglich ist, Palmöl aus zertifizerten Quellen zu beziehen. Es gibt deshalb keine Entschuldigung für all jene, die das noch nicht tun.“

Palmöl – worum geht es?

Palmöl steckt in Seife, Kosmetika und Waschmitteln, aber auch in Schokoladen, Eiscreme und Margarine. Zudem wird es immer häufiger auch als Biodiesel eingesetzt. Dafür wird vor allem in Südostasien im grossen Stil Tropenwald abgeholzt und in Plantagen umgewandelt. Der «Roundtable on Sustainable Palm Oil» (RSPO) wurde im Jahr 2004 vom WWF initiiert. Heute sind die wichtigsten Palmöl-Verbraucher aus Europa und China am Runden Tisch vertreten. Ziel ist die Förderung und der Absatz von umwelt- und sozialverträglichem Palmöl, um den Druck auf wertvolle Wälder zu reduzieren. Der WWF unterstützt den RSPO, auch wenn die Kriterien nicht in allen Belangen seinen Vorstellungen entsprechen. Denn heute ist der RSPO, nebst gesetzlichen Auflagen, wohl das einzige Instrument zur Förderung umweltfreundlicherer Plantagen. (WWF Schweiz/mc/ps)

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