WWF: 7 Milliarden Menschen – Höchste Zeit zum Handeln

WWF: 7 Milliarden Menschen – Höchste Zeit zum Handeln

Countdown-Website der UNO zu 7 Milliarden Erdbewohner

Zürich – Nächste Woche werden auf der Welt nach UNO-Schätzungen 7 Milliarden Mensch leben. Mit der Weltbevölkerung wächst auch die Umweltbelastung. Doch wichtiger als die Bevölkerungszahl ist für die Umwelt, wie viel Ressourcen jede Person im Durchschnitt braucht. Für die Schweiz liegt dieser Wert viel zu hoch.

Am Montag startete die UNO ihren Countdown für die Schwelle von 7 Milliarden Erdbewohnern, die voraussichtlich am kommenden Montag erreicht wird. Und die Bevölkerung wird auch danach weiter wachsen. Gleichzeitig geht die Zahl der Kinder pro Frau stetig zurück, was zu einer Stabilisierung führt. Keine Stabilisierung ist hingegen beim Ressourcenverbrauch pro Kopf absehbar, der besonders in Industrienationen viel zu hoch ist. «Diese ungebändigte Verschwendung müssen wir anpacken, statt mit dem Finger auf die steigende Bevölkerungszahl in den ärmsten Ländern zu zeigen», sagt Felix Gnehm vom WWF Schweiz.

Schweiz besonders in der Verantwortung

Für den WWF steht die Schweiz ganz besonders in der Verantwortung, denn sie hätte die Mittel und das Know-how, um mit massiv weniger Ressourcen und Umweltbelastung auszukommen und damit gleichzeitig die Lebensqualität weiter zu steigern. Die drei Schlüssel dazu sind energieeffiziente Gebäude, sparsame Fahrzeuge und öffentlicher Verkehr sowie eine Ernährung mit moderatem Konsum von Fleisch und Milchprodukten. Heute verbraucht die Schweiz pro Einwohner 8-mal so viel Energie, Lebensmittel, Holz und andere Ressourcen wie Bangladesch und fast doppelt so viel wie der Weltdurchschnitt. Wenn alle so leben würden wie wir hier, bräuchten wir auf die Länge 2,8 Planeten.

Kampf gegen die ländliche Armut entscheidend

Gleichzeitig ist es wichtig, dass sich die Bevölkerungszahl tatsächlich stabilisiert. Schwellenländer wie Indonesien oder Brasilien zeigen, dass diese Stabilisierung nicht in erster Linie dank Geburtenkontrolle passiert. Entscheidend ist der Kampf gegen die ländliche Armut: Wo Männer und Frauen Zugang zu Bildung, Gesundheit und Wasser sowie wirtschaftlicher Entwicklung haben, haben sie weniger Kinder. Sie sind weniger auf Kinder als Arbeitskräfte und als Altersversicherung angewiesen. Felix Gnehm: «Verhütungsmittel sind wichtig. Doch das beste Verhütungsmittel gegen einen globalen Kollaps ist eine grüne Wirtschaft, die den Wohlstand vom Ressourcenverbrauch abkoppelt.» Sie setzt der Verschwendung in den Industrienationen ein Ende und bringt den Ländern des Südens nachhaltige Entwicklungsperspektiven.

Weitere Informationen
Den WWF Living Planet Report und den WWF Energy Report zum globalen Ressourcenverbrauch finden Sie auf www.wwf.ch/medien. Infos zur Uno-Schätzung von 7 Milliarden Menschen auf der Erde finden Sie hier: http://www.unfpa.org/public/home/news/pid/7597

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