Alpiq: Ein «Solarwald» für Gondo

Alpiq: Ein «Solarwald» für Gondo
Visualisierung Gondosolar. (zvg)

Gondo-Zwischbergen / Brig – Das Projekt Gondosolar nähert sich der Baueingabe und setzt auf Photovoltaikpanels in Form eines Solarbaumes. Die Anordnung verspricht möglichst geringe Auswirkungen auf die Natur, bei gleichzeitig hohem Ertrag. Die Stimmbevölkerung der Gemeinde Zwischbergen hat am Sonntag an der Gemeindeversammlung dem Bau der Photovoltaikanlage mit einer Quote von 100 Prozent zugestimmt und sich dafür ausgesprochen, sich mit 35 Prozent finanziell am Projekt zu beteiligen. Die Baubewilligung für das Projekt wird im Juli 2023 eingereicht.

Im Vordergrund der Projektpartner von Gondosolar steht die optimale Integration in die sensible alpine Landschaft sowie der Schutz des Bodens. Das schwer zugängliche Gebiet, der unebene Untergrund sowie der Anspruch, möglichst wenig Erdarbeiten vorzunehmen, haben den Ausschlag für das neue Anlagedesign gegeben: Neu werden die PV-Panels in einer baumartigen Struktur konzipiert und in Form eines Waldes angeordnet. Bis anhin waren geneigte, nach Süden ausgerichtete Stahltische geplant. Neben den umwelttechnischen Auswirkungen, waren auch die geographischen Gegebenheiten ausschlaggebend: Die «Solarbäume» können den starken Schneeverwehungen auf der Alpjerung besser entgegenwirken. Denn die Fläche des Projektes Gondosolar ist im Winter besonders starken Winden ausgesetzt, die zu Schneeverwehungen mit der Gefahr von Schneeansammlungen auf freien Flächen führen können.

«Solarbaum»-Design
Die Lösung mit der Baumstruktur stammt aus den Erfahrungen von Lawinenverbauungen. Die Form ahmt die so genannte Kolktafel nach, von der bekannt und bewiesen ist, dass sie Windturbulenzen erzeugt, die den Schnee aus dem Fuss und den unteren «Armen» der Struktur herausblasen. An einem vertikalen Mast werden dafür 16 bifaziale PV-Panels kreuzförmig montiert, womit eine baumartige Struktur entsteht. Ein in den österreichischen Bergen installierter Demonstrator hat gezeigt, dass die Anordnung vielversprechend ist. Sie soll nun mit einer Testanlage bestehend aus mehreren «Solarbäumen» vertieft untersucht werden. (Alpiq/mc/pg)

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