GAM verdient wegen höheren Steuern weniger

GAM verdient wegen höheren Steuern weniger

GAM-CEO David Solo. (Foto: GAM)

Zürich – Der Vermögensverwalter GAM Holding hat im ersten Semester 2014 nicht zuletzt als Folge einer höheren Steuerquote deutlich weniger verdient als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Positiv entwickelte sich dagegen der Neugeldzufluss sowie die zur Verwaltung anvertrauten Vermögen. Insgesamt fielen die vorgelegten Zahlen besser aus als von verschiedenen Analysten im Vorfeld prognostiziert.

Der operative Konzerngewinn (bereinigt um nicht zahlungswirksame Positionen) verminderte sich in der Berichtsperiode um 17% auf 93,1 Mio CHF. Negativ wirkte sich hier insbesondere die auf 17,7% von 11,5% angestiegene Steuerquote aus. Ebenfalls negativ zu Buche schlugen die deutlich tieferen performanceabhängigen Erträge zu Buche. Diese sanken um 51% auf knapp 35 Mio. Der starke Beitrag der absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz habe hier die schwächeren Leistungen gewisser Macro/Managed Futures- und nicht-direktionaler Aktienstrategien nicht wettmachen können, schreibt GAM am Dienstag in einer Mitteilung.

Cost/Income-Ratio auf 63,2 % verbessert
Insgesamt verminderte sich der Betriebsertrag in der Berichtsperiode um 14% auf 307,4 Mio CHF. Der Geschäftsaufwand nahm um 16% auf 194,3, Mio ab. Damit verbesserte sich Cost/Income-Ratio auf 63,2% nach 64,7% im Vorjahr und liegt damit innerhalb der mittelfristigen Zielbandbreite von 60% bis 65%.

GAM-CEO David Solo zeigt sich mit dem Abschluss zufrieden: «Unsere Bemühungen, eine führende unabhängige Asset-Management-Gruppe aufzubauen, zahlen sich aus. Das Wachstum in unserem Kerngeschäft – dem Investment Management – durch breit diversifizierte Netto-Neugeldzuflüsse, eine robuste Rentabilität sowie eine solide Bilanz sorgen dafür, dass unsere Gruppe gesund und stark positioniert ist», wird er in der Mitteilung zitiert.

Investment Management zieht wieder Gelder an
Im Kerngeschäft der Gruppe – dem Investment Management – flossen 1,3 Mrd CHF an Nettoneugelder zu. Die annualisierte Wachstumsrate betrug damit 3,8%. Dies signalisiere eine überzeugende Normalisierung des Wachstums nach den enttäuschenden Netto-Abflüssen in Höhe von 2,4 Mrd im zweiten Semester 2013, schreibt GAM. Allerdings liegt die Gruppe weiter deutlich hinter ihrer mittelfristigen Zielspanne von 5% bis 10% Wachstum. Die verwalteten Vermögen betrugen per Ende Juni 73,4 Mrd nach knapp 70 Mrd zum Jahresende 2013. Die Bruttomarge konnte mit 79,5 Basispunkten (BP) nach 79,7 BP im zweiten Halbjahr 2013 praktisch stabil gehalten werden.

Private Labelling mit leichtem Geldabfluss
Im Bereich Private Labelling stiegen die verwalteten Vermögen dank der positiven Marktentwicklung um 1,6 Mrd auf 46,2 Mrd CHF. Hauptsächlich aufgrund von Rücknahmen, die von Private Labelling-Partnern verbucht wurden, flossen netto 0,1 Mrd an Geldern ab. Das Tangible Equity betrug zum Ende der Berichtsperiode 501,3 Mio CHF und lag damit deutlich unter dem Stand per Ende März von 563,1 Mio. Der Rückgang wird mit der Dividendenausschüttung für 2013 sowie den Aktienrückkäufen im ersten Halbjahr 2014 begründet.

Per 30. Juni hielt GAM 4,4 Mio eigene Aktien, welche 2,6% der ausgegebenen Titel entsprechen. Im ersten Semester 2014 wurden insgesamt 1,5 Mio Titel zurückgekauft. Davon 1’227’000 Titel im Rahmen des per 17. April abgeschlossenen Rückkaufprogramms und 230’000 Aktien als Teil des neuen am 28. April 2014 lancierten Programms über maximal 16,7 Mio Aktien.

Wenig konkreter Ausblick
Mit Blick nach vorne zeigt sich CEO David Solo wie gewohnt wenig konkret: «Aus unserer Sicht ist es klar, dass aktiv verwaltete Lösungen in den kommenden Jahren in den Portfolios der Anleger eine wichtige Rolle spielen werden.» Die Gruppe verfüge heute über ein breites Spektrum an Produkten mit überzeugenden Track Records und besitze eine schlagkräftige globale Distributionsplattform. Nun liege der Fokus auf der aktiveren Vermarktung der eigenen Kompetenzen durch verstärkte Vertriebs- und Marketinganstrengungen, damit die wichtigsten Entscheidungsträger bei Institutionen und Finanzintermediären GAM als einen ihrer bevorzugten Anbieter wahrnehmen würden, so Solo. (awp/mc/pg)

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