IHAG-Kommentar: Was bringt die Earnings Season?

IHAG-Kommentar: Was bringt die Earnings Season?

Zürich – Welch ein Start ins neue Jahr: Der S&P500 schnellte in den ersten drei Handelstagen um 2.8% nach oben, aber auch der Dax stieg um mehr als 2%. Der Schweizer Markt war feiertagsbedingt lediglich zwei Tage geöffnet, verbuchte mit 3.5% dafür den grössten Gewinn. Für die Kurssteigerungen können gute Gründe angeführt werden. Erstens wurde das gefürchtete Fiscal Cliff in den USA vorerst abgewendet und zweitens fielen die publizierten US-Wirtschaftsdaten durchwegs besser als erwartet aus. Die hohen Kursgewinne wurden von einem deutlichen Volatilitätsrückgang begleitet. So fiel der VIX von 18.0 Ende Dezember auf tiefe 13.8.

Auch die Zinsen für etablierte Staatsanleihen tendierten generell nach oben. Es scheint als ob ein Shift von den teuren Staatsanleihen in die attraktiveren Dividendenpapiere im Gange ist. Bei den Währungen profitierte der USD etwas von den besseren Wirtschaftsdaten. Der EUR/USD beendete die erste Handelswoche bei etwa 1.30. Damit entfernte sich auch der USD/CHF wieder deutlich vom Level bei 90 Rappen und schloss bei 93 Rappen.

Goldpreis weiter auf Abwärtstrend
Das Gold startete schlecht ins neue Jahr und setzte seinen seit Oktober dauernden Abwärtstrend fort. Wir denken, dass die tieferen Preise die physische Nachfrage beflügeln sollte. Daneben sind die Notenbanken immer noch auf der Käuferseite. An unserer positiven Grundhaltung fürs gelbe Edelmetall hat sich nichts geändert. Der Ölpreis steht bei ungefähr USD 111/bbl. Betrachtet man die Futures-Märkte erkennt man, dass die Zahl der Marktteilnehmer, die auf steigende Kurse setzen seit Weihnachten um 18.1% zugenommen hat. Wir denken, dass sich fundamental kaum Preise über USD 120/bbl rechtfertigen lassen. Geopolitische Risiken könnten aber zu einem grösseren Spike nach oben führen.

Januar-Effekt
Nach den sehr starken Börsentagen in der letzten Woche ist klar, dass es in diesem Tempo nicht weitergehen kann. Für eine gemächliche Fortsetzung des Rallys sprechen der sogenannte Januar-Effekt, die Flut an Liquidität sowie fehlende Anlagealternativen. Zudem können bessere Wirtschaftsdaten als Positivum angeführt werden, zumindest in den USA und allmählich in China. In Europa bleibt die Lage schlecht, wobei das Schlimmste überstanden sein könnte. Faktoren, die für eine vorsichtigere Haltung sprechen sind beispielsweise die erneute Fiscall Cliff-Debatte in den USA Ende Februar und politische Faktoren in der Europäischen Union, unter anderem die Wahlen in Italien. Betreffend der bevorstehenden Earnings Season in den USA kann festgestellt werden, dass die Konsensschätzungen seit Ende September um 6.1% reduziert wurden. Damit erscheint die Erwartungshaltung auf die Q4-Zahlen bereits gedämpft zu sein. Insgesamt können wir uns damit vorstellen, dass das positive Momentum an den Börsen vorerst anhält, wobei die Luft nach oben nach den hohen Zugewinnen in den letzten Wochen dünner wird.

Sulzer-Aktien vor Ausbruch?
Bei den Investitionen in Einzeltiteln würden wir stark gestiegenen Dividendenpapieren nicht mehr hinterherjagen. Sektoren, die im letzten Jahr wenig bis nichts gemacht haben, sind unter anderem die Rohstoff- und Energiebranche. Im Falle der Rohstoff-Aktien ist es wahrscheinlich, dass diese wieder auf den Radar der Investoren gelangen werden, nachdem sich die Wirtschaftsdaten in China am verbessern sind. Wir empfehlen die Aktien des breit diversifizierten Rohstoffunternehmens BHP Billiton zum Kauf. In der Schweiz könnten die Aktien von Sulzer vor dem Ausbruch stehen und in den USA kann ein Blick auf die Ölservice-Werte Halliburton und Baker Hughes geworfen werden. (IHAG/wum/mc/ps)

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