Euro-Krise und Flutkatastrophe belasten Japans Wirtschaft

Euro-Krise und Flutkatastrophe belasten Japans Wirtschaft
Fahrzeugproduktion bei Toyota.

Autoproduktion bei Toyota.

Tokio – Die europäische Schuldenkrise und die Flutkatastrophe in Thailand haben die japanische Wirtschaft zum Jahresende hin stark belastet. Nach einem kräftigen Wachstum im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung der weltweit drittgrössten Volkswirtschaft von Oktober bis Dezember im Quartalsvergleich um 0,6 Prozent. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich ein Minus von 2,3 Prozent.

Allerdings wurden zugleich die Zahlen für das dritte Quartal besser als bislang ausgewiesen. Nach korrigierten Daten ergibt sich von Juli bis September nun ein Quartalswachstum um 1,7 (bisher 1,4) Prozent. Annualisiert liegt die Rate nunmehr bei 7,0 (5,6) Prozent.

Privater Konsum legt zu
Im Schlussquartal 2011, das zugleich das dritte Quartal des laufenden Fiskaljahres (bis 31. März) darstellt, lastete vor allem der Aussenhandel auf der Wirtschaftsleistung. So sanken die Exporte zum Vorquartal deutlich um 3,1 Prozent, während die Importe um 1,0 Prozent zulegten. Bankvolkswirte nannten vor allem die schwache Weltkonjunktur und die Schuldenkrise im Euroraum als Grund für die schwachen Ausfuhren. Demgegenüber legten der private Konsum und die Investitionen der Unternehmen zu. Die Zuwächse reichten aber nicht aus, um den schwachen Aussenhandel auszugleichen.

Experten zuversichtlich
Trotz des schwachen Schlussquartals geben sich Experten perspektivisch zuversichtlich. «Nach unserer Auffassung dürfte die japanische Wirtschaft bereits im ersten Halbjahr 2012 deutlich wachsen», schreibt Commerzbank-Experte Marco Wagner in einer Kurzstudie. So dürften die Lieferketten nach Thailand, das im Oktober von einer schweren Flut heimgesucht wurde, bald wieder hergestellt sein. Zudem sieht Wagner eine stabile Inlandsnachfrage, nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Wiederaufbauarbeiten nach der Tsunami-Katastrophe im März 2011. Auch dürfte sich die globale Konjunktur wieder etwas erholen und damit die japanischen Ausfuhren stützen. (awp/mc/upd/ps)

Experten hatten mit einem geringen Rückgang gerechnet. Zum Vorquartal schrumpfte die Wirtschaft um 0,6 Prozent und damit erstmals seit zwei Quartalen.

Flutkatastrophe in Thailand belastet

Die Regierung führte dies auf die Folgen der Flutkatastrophe in Thailand zurück. Insgesamt zeige die konjunkturelle Entwicklung nach oben. Die Kapitalinvestitionen der Unternehmen erhöhten sich im dritten Quartal des noch bis zum 31. März laufenden Steuerjahres um real 1,9 Prozent. Der Privatkonsum, der in Japan rund 60 Prozent der wirtschaftlichen Leistung des Landes ausmacht, stieg um 0,3 Prozent.

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