CH-Schluss: SMI fester – positive Konjunkturdaten

CH-Schluss: SMI fester – positive Konjunkturdaten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag die Erholungsbewegung vom Vortag fortgesetzt, auch wenn ein Teil der Gewinne aus der ersten Handelshälfte teilweise wieder abgegeben wurden.

Am Vormittag hatte die hiesige Börse im Einklang mit den wichtigsten europäischen Handelsplätzen die Erholung deutlich fester notiert, nachdem das Sentiment von guten Vorgaben aus Asien und von positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone gestützt wurde. Das Ausbleiben von schlechten Nachrichten habe zur Stabilisierung der Märkte beigetragen, erklärten Beobachter.

Eine kurze Delle in der Aufwärtsbewegung konnte gegen 11.00 Uhr beobachtet werden, nachdem der ZEW-Konjunkturindikator aus Deutschland schlechter als erwartet ausgefallen war. Die positive Grundstimmung wurde davon jedoch nicht ernsthaft in Frage gestellt. Am Nachmittag versetzte dann eine Äusserung des ehemaligen US-Notenbankchefs Alan Greenspan der Erholungstendenz einen leichten Dämpfer. Greenspan hatte gesagt, dass der Euro am auseinanderbrechen sei, was das US-Wachstum negativ beeinflussen werde.

Der SMI schloss 1,68% höher auf 5’230,58 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gewann 1,65% auf 774,88 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,52% auf 4’752,33 Punkte.

Im Fokus der Investoren standen die Valoren der UBS, die sich um 2,1% verteuerten. Die Grossbank gab Details zu dem im Juli angekündigten Sparprogramm bekannt. Das Institut will bis Ende 2013 ihre jährliche Kostenbasis um rund 2 Mrd CHF senken. In diesem Zusammenhang ist der Abbau von rund 3’500 Stellen geplant. In Analystenkreisen werden die Informationen insgesamt als neutral beurteilt. Einige Experten hatten sich allerdings im Investment Banking tiefere Einschnitte erhofft. Rund 45% der wegfallenden Stellen betreffen dieses Geschäftsfeld.

Der Grund für die positive Notierung lag aber vielmehr bei den positiven Vorgaben aus dem asiatischen Handel, erklärten Händler. Dies war an der Kursentwicklung bei Credit Suisse ablesbar, die mit plus 2,3% deutlicher als UBS anzogen. Auch Versicherer wie ZFS (+2,6%) und Swiss Re (+2,0%) standen deutlich im Plus. Letztere werden von einer Kaufempfehlung durch die UBS gestützt.

An der Spitze der Bluechips-Tabelle schlossen indes Logitech (+6,7%). Die Papiere dürften nach den massiven Abgaben in letzter Zeit wieder interessant erscheinen.

Fester notierten auch Swatch (+2,1%) und Richemont (+2,7%). Die Papiere profitierten von unverändert starken Uhrenexporten; diese sind im Juli um mehr als 20% gewachsen. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) sprach von einem «Glanzresultat».

Gestützt wurde der SMI zusätzlich von den defensiven Schwergewichten, allen voran Novartis (+2,3%). Aber auch Roche (+1,6%) und Nestlé (+1,0%) konnten deutlich zulegen, auch wenn die beiden einen Teil der im Handelsverlauf angelaufenen Gewinne bis zum Handelsschluss wieder abgeben mussten.

Ganz am Ende der Bluechips-Tabelle rangierten konjunktursensitive Papiere wie Adecco (unv.), Clariant (-0,9%) und Nobel Biocare (-0,8%). Holcim schlossen indes nach einem volatilen Verlauf 1,4% höher. Bei letzteren hat Société Générale das Kursziel markant auf 48 (68) CHF gesenkt, nachdem die Analysten bereit in der Vorwoche nach der Zahlenpublikation die EPS-Schätzungen drastisch gesenkt hatten.

Im breiten Markt stachen der Flughafen Zürich (+7,2%) sowie Lindt&Sprüngli (PS: +8,2%) nach Halbjahreszahlen positiv hervor. Beide hatten die durchschnittlichen Analystenschätzungen deutlich übertroffen.

Weniger gut meinte es die Börse hingegen mit Charles Vögele (-14,1%). Das Bekleidungsunternehmen hatte auch unter Ausrechnung einer Goodwill-Abschreibung von 36,2 Mio CHF die Schätzungen der Analysten verfehlt. Das Resultat sei deutlich schwächer ausgefallen, als nach der bereits im Mai erfolgten Gewinnwarnung erwartet wurde, resümierte die ZKB in einer Stellungnahme. Auch die abermalige Senkung des Ausblicks sei enttäuschend.

Grössere Abgaben verzeichneten lediglich die Sustainable Performance Group (-58,2%), aber auch Mindset (-13,5%) und Kudelski (-11,3%) gaben klar nach. Klarer Tabellenführer waren die Papiere von Cytos (+27,7%).  (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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