EU-Schluss: Gewinne – Atempause nach Entspannung um Syrien

EU-Schluss: Gewinne – Atempause nach Entspannung um Syrien

London – Nach den starken Kursgewinnen am Vortag haben die wichtigsten europäischen Börsen am Mittwoch eine Atempause eingelegt und geringe Gewinne eingefahren. Der EuroStoxx 50 kletterte um 0,42 Prozent auf 2.863,44 Punkte und erreichte damit den höchsten Schlussstand seit Juli 2011. In Paris stieg der Cac 40 um 0,06 Prozent auf 4.119,11 Punkte, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,07 Prozent auf 6.588,43 Punkte nach oben. Sowohl in Paris wie auch in London hievten sich die Indizes erst im Schlussspurt wieder in die Gewinnzone.

Kurzfristig seien die Sorgen um Syrien etwas abgeebbt, kommentierte Marktstratege Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Sie blieben langfristig jedoch bestehen. Mit dem Mangel an positiven Nachrichten hätten Anleger im Umfeld der mehrwöchigen Hochs am Mittwoch auch Gewinne mitgenommen. In Frankreich hätten ausserdem Sorgen um das Wirtschaftswachstum nach der Kürzung der Prognosen durch die Regierung die Stimmung etwas belastet, sagte der Experte.

Positive Analystenkommentare kamen insbesondere dem europäischen Versorgersektor zugute. Im Schnitt legten sie im Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities um 1,77 Prozent zu. Die Spitzenplätze im EuroStoxx belegten die Titel von RWE und Eon mit plus 6,57 und plus 4,79 Prozent. In der Spitzengruppe waren mit GDF Suez und Enel mit 3,30 und 1,85 Prozent Gewinn weitere Sektorgrössen zu finden.

Schlusslicht im EuroStoxx 50 waren die Papiere des Elektrokonzerns Philips mit einem Minus von 1,40 Prozent. An den beiden Vortagen hatten die Titel rund drei Prozent zugelegt. Auch Konkurrent Schneider Electric lag mit 1,14 Prozent Verlust am unteren Ende der Kurstafel. Aktien des französischen Mischkonzerns Vivendi sanken um 1,12 Prozent, nachdem sich Analysten verhalten zu den Titeln geäussert hatten.

Die Aktien des norwegischen Düngerproduzenten Yara wurden ebenfalls von einer Analystenstudie bewegt. Sie büssten 2,24 Prozent ein, nachdem das Analysehaus Bernstein Research die Titel zum Verkauf empfohlen hatte.

An der Spitze des britischen FTSE 100 legten die Aktien des Chip-Spezialisten ARM um 4,84 Prozent zu. Ein Analyst zeigte sich nach der Vorstellung des neuen iPhone 5S durch den US-Computerkonzern Apple optimistisch, dass die Lizenzeinnahmen von ARM wegen der Verwendung eines 64-Bit-Chips in dem Gerät steigen dürften.

Auf der anderen Seite gerieten Aktien des niederländischen Funkchip-Spezialisten Gemalto heftig unter Druck und rutschten in Amsterdam um 6,42 Prozent ab. Apple will in seinen neuen Modellen auf die sogenannten NFC-Chips (near field communication) verzichten, die für mobiles Bezahlen genutzt werden können.

Kingfisher gaben am Schluss des «Footsie» in London 2,74 Prozent nach. Europas grösste Baumarktkette hatte für das erste Halbjahr einen geringeren bereinigten Vorsteuergewinn als vor einem Jahr ausgewiesen und die Erwartungen von Analysten enttäuscht. (awp/mc/upd/ps)

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