ABB-CEO erwartet längere Investitionsschwäche

ABB ist mit seinen beiden Sparten Stromübertragung und Automatisierung in Geschäften mit langen Auftragszeiten und für Industriekunden sowie staatliche Auftraggeber tätig. Siemens-Chef Peter Löscher hatte vor einigen Tagen gesagt, die Auftragslage werde 2010 noch schwieriger werden, und es dürfte noch einige Jahre dauern, ehe die Weltwirtschaft wieder den Stand von 2007 oder 2008 erreiche.


Basisaufträge bis 15 Millionen Dollar brechen ein
Aufträge im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Klimawandel werden nach den Worten Hogans am Gesamtbild nur wenig ändern. Entscheidender sei, dass die Basisaufträge bis 15 Millionen Dollar selbst in örtlichen Währungen derzeit um 20 bis 25 Prozent unter dem Vorjahresniveau lägen. «Hier sehen wir bisher keine Verbesserung der Lage.» Im dritten Quartal erreichte der Konzern einen Umsatz von knapp 8 Milliarden Dollar, in örtlichen Währungen bedeutete dies einen Rückgang um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereinigt um Sonderfaktoren, gab das Konzernergebnis um rund 30 Prozent nach.


Festhalten an Kostensenkungsprogramm
Gerade angesichts des schwachen wirtschaftlichen Umfelds treibt ABB sein Kostensenkungsprogramm unbeirrt voran. Es zielt darauf, die Kosten zwischen 2008 und 2010 um zwei Milliarden Dollar zu verringern. Ende des dritten Quartals lagen die Einsparungen schon sichtbar über einer Milliarde. Dies kostete ABB 100 Millionen Dollar im vergangenen Jahr und 170 Millionen in den ersten drei Quartalen 2009. Hogan schätzt, dass der Gesamtaufwand in diesem Jahr fast 300 Millionen und 2010 eine halbe Milliarde Dollar erreichen werde. Damit liege man nahe der für das Kostensenkungsprogramm eingeplanten Milliarde.


Produktion verschiebt sich in Schwellenländer
Indes verschiebt sich der Schwerpunkt der Massnahmen. «Nach den Einsparungen im Einkauf wird es jetzt um Änderungen in der Ressourcenverteilung gehen. Davon werden die schnell wachsenden Schwellenländer eher profitieren.» Im Klartext: noch mehr Produktion in diesen Staaten. Dies liegt nicht nur an den geringeren Kosten, sondern auch an der Tatsache, dass zuletzt 55 Prozent der Aufträge für ABB aus den Wachstumsmärkten stammten. (awp/mc/ps/06)

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