Aktienfokus: Lindt & Sprüngli nach Zahlen etwas schwächer

Analysten finden aber nur lobende Worte und bewerten den Abschluss als ‹exzellent› oder ’sehr solide›. Es sei eben bereits im Vorfeld mit einem guten Ergebnis gerechnet worden und zudem seien die PS hoch bewertet, hiess es. Als positiv hervorgehoben wird in Kommentaren unter anderem die Entwicklung im US-Markt, wo künftig Margensteigerungen gesehen werden.


Bis um 10.40 Uhr fallen die Lindt & Sprüngli-Partizipationsscheine um 1,1% zurück auf 3’010 CHF. Die Namenaktie verliert derweil 0,6% auf 32’440 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,44% auf 7’033,78 Punkte zurückfällt.


Margenverbesserung am oberen Ende der Richtlinie
Die Kommentatoren einer Grossbank sprechen von einem ’sehr soliden› Ergebnis. Die Margenverbesserung um 40 BP liege am oberen Ende der Richtlinie. Dies sei angesichts des herausfordernden Umfelds äusserst gefällig. Zudem habe das Unternehmen im US-Markt die kritische Masse erreicht, weshalb künftig mit weiteren Margenverbesserungen zu rechnen sei. Vontobel-Analyst Alain Oberhuber schätzt, dass sich die Margen in Nordamerika schrittweise von rund 8,5% auf über 12% erhöhen werden.


«Punktlandung»
Zum Abschluss kommentiert Oberhuber: «Erneut ein starkes Resultat und wie üblich im Rahmen der Analystenschätzungen». Bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) tönt es ähnlich: «Punktlandung, das stärkste EBIT-Wachstum der Geschichte». Eine positive Gewinnüberraschung sei zwar noch ausgeblieben, aber die Entwicklung gehe mit einer EBIT-Margenverbesserung in die richtige Richtung, schreibt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Dank der zunehmenden Skaleneffekten in den USA weise die Gruppe ein sehr grosses Margenpotenzial auf.


Von Problemen der Konkurrenz profitiert
Ein anderer Analyst gibt allerdings zu bedenken, dass der Schokoladenhersteller im vergangenen Jahr von den Problemen einiger Konkurrenten profitiert habe. Dies falle nun im laufenden Jahr nicht nur weg, sondern die Konkurrenz bei der schwarzen Schokolade und Spezialitätenprodukten nehme noch zu.


PS bereits hoch bewertet
Die Crux bei Lindt&Sprüngli ist also nicht die operative Ertragskraft, sondern vielmehr die bereits hohe Bewertung der PS. Die Bank Vontobel empfiehlt etwa, diese bei einer Schwäche des Gesamtmarktes zu kaufen oder die Gunst der Stunde zu nutzen, wenn die Nervosität unter den Anlegern angesichts der hohen Rohstoffpreise ansteige. Auch die ZKB weist darauf hin, allfällige Gewinnmitnahmen zu Käufen zu nutzen. (awp/mc/pg)

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