Aktienfokus: US-Subprime-Krise trifft UBS härter als CS

Die Krise am US-Subprime-Markt hat nicht unerwartet Spuren in den Gewinnausweisen der beiden Grossbanken UBS AG und Credit Suisse Group hinterlassen. Während aber die UBS deswegen einen Konzernverlust für das dritte Quartal in Aussicht stellt, rechnet die Credit Suisse weiterhin mit einem Gewinn. Die Analysten zeigten sich über die Grössenordnung des UBS-Verlustes überrascht und bleiben bezüglich der Perspektiven vorsichtig.


UBS verlieren 1,8 Prozent
Die Aktien der UBS verlieren bis gegen 10.15 CHF 1,8% auf 61,50 CHF und vermögen sich damit wieder etwas von ihren Verlusten kurz nach Eröffnung zu erholen. CS büssen 0,8% auf 76,70 CHF ein und der Gesamtmarkt (SMI) notiert 0,14% tiefer bei 8’920,64 Punkten.


Experten nicht sonderlich überrascht
Die Experten zeigten sich grundsätzlich bezüglich der Gewinnangaben der beiden Banken nicht überrascht. Denn die beiden Institute hatten anlässlich der Berichterstattung zum Halbjahresresultat Indikationen bezüglich ihres Exposures zum kriselnden Subprime-Markt gegeben. Im Gegensatz zur CS, die immerhin eine Messgrösse ihres Engagements bekannt gab, fiel die Formulierung der UBS diesbezüglich damals schwammig aus. Entsprechend überrascht zeigten sich die Analysten bezüglich des nun von der UBS bekannt gegebenen Verlustes von 4 Mrd CHF im Bereich Fixed Income Rates and Currencies (FIRC).


Julius Bär: Abschreiber höher als erwartet
Sie habe nicht mit einem so hohen Abschreiber gerechnet, erklärte Madeleine Hofmann von Julius Bär. Ob die Bank mit den nun relativ grosszügigen Abschreibungen alle Risken erfasst habe, sei noch offen. Entscheidend sei, wie sich der Markt entwickeln werde, ergänzte die Bankenexpertin. Hofman sieht zurzeit noch keinen Bedarf, ihre Schätzungen für 2008 und die kommenden Jahre massiv anzupassen.


Weiterhin Risikopositionen im Subprime-Markt
Die UBS halte weiterhin Risikopositionen im Subprime-Markt, die je nach Marktentwicklung zu ‹Gegenwind oder Gewinnen› führen könnten, stimmte ein Analyst einer Privatbank Hofmann zu. Der Analyst passt seine Schätzungen für das laufende Jahr entsprechend an. Er weist aber auf die vergleichsweise geringe Abhängigkeit der UBS vom Investment Banking hin. Die anderen Geschäftsbereiche würden im laufenden Jahr Rekordergebnisse veröffentlichen, zeigte er sich überzeugt. Entsprechend hält er an seinem Anlagerating «Buy» fest.


Schätzungen für die CS nach unten angepasst
Zum Kauf empfiehlt er auch CS, die in weit grösserem Ausmass als die UB vom Investment Banking abhängig ist. Der Analyst passt die Schätzungen 2007 für die CS nach unten an, da deren ebenfalls heute veröffentlichter vorläufiger Drittquartalsgewinn unter seinen Prognosen lag. Das Institut erwarte für die ersten neun Monate aber weiterhin einen Rekordgewinn, ergänzte der Bankenexperte.


Das schlimmste überstanden
‹Das schlimmste ist überstanden›, zeigte sich ein weiterer Analyst überzeugt. Die Positionen im US-Subprime-Markt seien zwar immer noch in den Büchern der UBS. Immerhin wisse der Markt nun über das Ausmass Bescheid. Er hält zurzeit ebenfalls eine Kauf-Empfehlung auf die UBS-Valoren. (awp/mc/ab)

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