Barclays will Angebot für ABN Amro kurzfristig nicht erhöhen

Wie die «Financial Times» (Mittwoch) berichtet, will die Bank am kommenden Montag den ABN-Aktionären ihr reines Aktien-Angebot vorlegen, es aber erst zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Barkomponente «versüssen». Nach niederländischem Recht ist dies möglich.


Keine Eile für eine Verbesserung der Offerte
Barclays hat trotz der starken Konkurrenz im Übernahmekampf offenbar keine Eile für eine Verbesserung der Offerte. Das Konsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) hatte am Montag die Barkomponente seines bereits höheren Angebots für ABN Amro heraufgesetzt und damit den Druck auf Barclays erhöht. Das RBS-Angebot in Höhe von 71,1 Milliarden Dollar soll nun zu 93 Prozent bar gezahlt werden, Barclays bietet dagegen 64 Milliarden Euro in eigenen Aktien.


Zeitplan anderer interessiert nicht
Barclays-Chef John Varley sagte der spanischen Tageszeitung «Expansion» (Mittwoch), er sehe keinen grossen Bedarf, die Struktur der Offerte zu ändern. Barclays habe durchaus die Flexibilität, Änderungen vorzunehmen, aber die Bank werde sich nicht nach dem Zeitplan anderer richten. Varley schloss weitere Anteilsverkäufe ebenso aus wie die Suche nach neuen Partnern für ein verbessertes Angebot. «Die Aktionäre werden in einigen Monaten entscheiden», betonte er.


Erhöhung der Offerte ausgeschlossen?
Die britische Tageszeitung «Times» hingegen schreibt unter Berufung auf mit der Situation vertraute Kreise, dass Barclays eine Erhöhung der Offerte ausgeschlossen habe. Das Institut hoffe nun darauf, dass das Konkurrenz-Angebot des Konsortiums an regulatorischen Hürden oder dem Widerstand von Aktionären scheitern könnte. Barclays habe akzeptiert, dass sie wenig oder gar keinen Raum für die Verbesserung ihres reinen Aktienangebots haben. Zudem wolle die Bank, dass die Aktionäre sehen, dass ihre Warnungen vor einer teuren Bieterschlacht Gehör finden. (awp/mc/ab)

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