Barry Callebaut nach 9 Monaten mit Umsatz unter Erwartungen

Die Steigerung sei teilweise auf Währungseffekte zurückzuführen, insbesondere auf die Aufwertung des Euro gegenüber dem Franken, wie die Schokoladenproduzentin am Donnerstag mitteilte. Inklusive der ausserordentlichen Kakaobohnenverkäufe 2005/06 war der Umsatz allerdings leicht rückläufig (-0,1%).


Schätzungen der Analysten verfehlt
Mit den Zahlen hat Barry Callebaut die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) verfehlt. Diese hatten mit einem Umsatz von 3’422,8 Mio CHF (Bandbreite 3’317 – 3’510 Mio) gerechnet.


Wachstum mehr als doppelt so stark wie der globale Schokoladenmarkt
Die Verkaufsmenge stieg in der Berichtsperiode um 6,0% auf 838’349 Tonnen; das (organische) Wachstum sei damit mehr als doppelt so stark wie der globale Schokoladenmarkt, heisst es. Der Volumenanstieg sei insbesondere in Europa auf die ‹hervorragende Performance› des Geschäftsbereichs Industrielle Kunden zurückzuführen. Er habe vom allgemeinen Trend zum Outsourcing in der Branche profitiert, so Barry weiter. Das Unternehmen hat im Berichtszeitraum drei Lieferverträge mit den Konsumgüterherstellern Nestlé, Hershey und Cadbury gewonnen.


Finanzziele bestätigt
Die Gruppe hat zudem ihre Finanzziele bestätigt. Demnach soll bis 2007/08 ein organisches Umsatzwachstum von 3-5%, ein EBIT-Wachstum von 8-10% sowie ein Wachstum auf Stufe Konzerngewinn von 12-15% erzielt werden. Wie bereits im Verlauf des Jahres erwähnt, würden die höheren Rohstoffpreise nicht ohne Einfluss auf das Geschäftsergebnis im Gesamtjahr 2006/07 bleiben, heisst es aber. Der negative Effekt der verschlechterten Combined (Kakao-)Ratio dürfte sich dabei laut Barry Callebaut auf rund 25 Mio CHF belaufen. Höhere Milchpreise dürften sich ebenfalls auswirken, sollten jedoch teilweise ‹durch Preiserhöhungen wettgemacht› werden.


Callebaut sieht sich gut positioniert
Barry Callebaut sieht sich gut positioniert, um vom sich beschleunigenden Outsourcing-Trend der Branche sowohl in Europa als auch in den USA zu profitieren. «Wir werden unser Unternehmen auch künftig durch geografische Expansion, Kostenführerschaft und Innovation fit trimmen», wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. In diesem Zusammenhang plant das Unternehmen auch die Emission einer Anleihe (Fixed Rate Note) über 350 Mio EUR. Damit will Barry die finanzielle Flexibilität sowie die durchschnittliche Fälligkeit der Verbindlichkeiten erhöhen und vom aktuell günstigen Kapitalmarktumfeld profitieren. Der Erlös solle zur Erhöhung der Liquidität verwendet werden und die Umsetzung bestehender Partnerschafts- und Expansionsprojekte wie mit Nestlé und Hershey ermöglichen. Ferner könnten mit diesen Mitteln neue Wachstumschancen sondiert werden, dort wo sich solche böten. Gleichzeitig beabsichtige man auch, die Rahmenbedingungen der bestehenden syndizierten Kreditfazilität über 850 Mio EUR neu zu verhandeln, heisst es.


Nordamerika-Markt
Barry Callebaut verfolge zudem verschiedene Optionen für das unbefriedigende Verbrauchergeschäft von Brach’s in Nordamerika. Man prüfe nun aktiv verschiedene Optionen, inklusive ein Joint-Venture, einen Teilverkauf oder den vollständigen Verkauf, heisst es. Nach ersten Interessensbekundungen gehe man davon aus, dass ein ‹Verkauf das günstigste Ergebnis› darstellen würde. (awp/mc/gh)

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