Baselworld: Schwierige Zeiten für Uhren «Swiss made» in den USA

Dies sagte Peter Laetsch, Vertreter des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) in Nordamerika, der Nachrichtenagentur SDA. In den USA seien die Schweizer Uhrenexporte insgesamt um 37,9% zurückgegangen. Im Dezember habe sich der Rückgang auf 15,7% verlangsamt. Diese positive Überraschung habe sich in den Exportrückgängen im Januar und Februar (minus 11,5%) bestätigt.


Exporte nach Hongkong legen wieder markant zu
Der US-Markt liege immer noch auf Platz zwei hinter Hongkong. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres hätten die Exporte nach Hongkong um 21,4% auf 456,1 Mio CHF zugenommen. Der Wert der US-Exporte belief sich auf 208,8 Mio. Franken. Laetsch, Direktor von Swiss Time Promotions im US-Bundesstaat New Jersey, erwartet für 2010 eine leichte Verbesserung. Entscheidend seien nicht nur wirtschaftliche Fakten, wie etwa die Konsumentenstimmung, erklärte er. Für die Amerikaner stünden derzeit ihre Arbeit, ihr Haus, ihre Hypothek und nicht der Kauf von Uhren zuoberst auf der Prioritätenliste.


«Kein Vergleich zur Uhrenkrise der 70er Jahre»
Laetsch sieht keinen Vergleich zur Uhrenkrise der 70er Jahre, als japanische Quarzuhren den Markt überschwemmten. Heute gebe es keine industrielle Krise in der Branche, sondern eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise. Es gebe positive Anzeichen für einen Aufschwung. Für keine Beunruhigung sorgen bei Laetsch auch die chinesischen und japanischen Konkurrenzprodukte. Das Image der Schweizer Uhren in den USA sei ausgezeichnet. Punkto Qualität bleibe die Schweiz die wichtigste Referenz.


Armanduhr als Zeitinstrument bald ausgedient?
Nach Angaben von Laetsch verkaufen sich die Schweizer Marken Swatch, Rolex, Patek Philippe, Omega, Breitling und Tissot am besten in den USA. Zu den jeweiligen Umsätzen machte er keine Angaben. Unabhängig von der Marktsituation fragt sich Laetsch, ob künftige Konsumentinnen und Konsumenten überhaupt noch Uhren tragen werden. Heute gebe es nämlich überall Uhren; auf öffentlichen Plätzen, Handys, Bildschirmen und portablen Musikgeräten. Laetsch hofft, dass die Jugend von Morgen den emotionalen Aspekt einer Uhr nicht vergisst. (awp/mc/ps/15)

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