CH-Eröffnung: Abgaben auf breiter Front

Nach dem fulminanten Schlussspurt am Freitag mit sowohl neuem Intraday-Allzeithoch als auch mit dem höchsten je erreichten Schlussstand von über 9’290 Punkten sind vorerst Gewinnmitnahmen angesagt. Belastend sind zudem die negativen Vorgaben aus den USA.


Dort machen sich die Marktteilnehmer nach den neuesten Aussagen von Fed-Offiziellen sowie angesichts des robusten Verlaufs der Wirtschaft wieder vermehrt Sorgen um eine mögliche Zinserhöhung. Das Szenario von sinkenden Zinsen ist weiter in die Ferne gerückt. Hierzulande geraten mehr und mehr die verschiedenen SMI-Unternehmen, welche diese Woche Zahlen publizieren werden in den Fokus der Investoren. Dazu gehören Ciba SC, UBS, CS, ABB und ZFS.


Das Blue Chips Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 41,95 Punkt oder 0,45% tiefer bei 9’250,11 Zählern, der breitere Swiss Performance Index (SPI) fällt 32,87 Punkte (-0,45%) auf 7’338,71 Punkte zurück.


Im Vorfeld der Publikation der Ergebnisse für 2006 gehören die Aktien der beiden Grossbanken mit zu den grössten Verlierern. UBS geben 0,8% auf 79,35 CHF ab (Zahlen am Dienstag), CS verlieren 0,6% auf 88 CHF (Zahlen am Donnerstag). Von beiden Instituten werden gute Zahlen erwartet, derzeit zeigt man sich in Marktkreisen allerdings für die CS etwas zuversichtlicher. Die Credit Suisse-Tochtergesellschaft Clariden Leu hat zudem am Morgen die Akquisition einer kleineren Akquisition im Bereich Private Banking in Asien bekanntgegeben.


Ebenfalls am Donnerstag wird ABB über das abgelaufene Geschäftsjahr berichten, der Titel weist aktuell ein Minus von 1,1% auf 23,10 CHF auf und steht damit zusammen mit Lonza (-1,3% auf 112,10 CHF) am Ende der Tabelle.


Bâloise hat gemäss ‹Financial Times Deutschland› 56% an dem Lebensversicherungs-Zweitverwerter Partner in Life (PiL) in Luxemburg übernommen. Der Titel gibt im frühen Geschäft um 1,1% auf 131,80 CHF nach.


Noch deutlicher fallen Helvetia (-3,8%) im breiten Markt zurück. Nach dem markanten Anstieg der vergangenen Woche im Zusammenhang mit den Spekulationen um ein mögliches Interesse von Bâloise (und ZFS) an Helvetia, ist nach der jüngsten Akquisition von Bâloise die Fantasie hier etwas weg.


Von den im SMI gelisteten Versicherungen verzeichnen auch Swiss Life (-1,1% auf 329,25 CHF) und ZFS (-0,6% auf 347,25 CHF) klare Abgaben, während Swiss Re mit einem Minus von 0,3% auf 105,30 CHF vergleichsweise moderat verlieren.


Einzige Gewinner sind Swatch I mit einem knappen Plus von 0,3% auf 306,25 CHF sowie Syngenta (+0.1% auf 224,80 CHF). Die beiden Swatch-Aktien werden demnächst auch an der BX Berne Exchange gehandelt.


Am breiten Markt stehen Petroplus nach der Präsentation der Jahreszahlen im Fokus der Anleger. Der Titel weist nach volatilem Beginn derzeit ein Minus von 1,5% auf. Pragmatica legen im frühen Geschäft bei hohen Volumen weitere 14,1% auf 6,48 CHF zu. Der Kurs der Aktie hat sich damit innert Wochenfrist mehr als verdoppelt, war doch das Papier am vergangenen Montag noch für 2,80 CHF zu haben.


Am Freitagabend hatte sich Pragmatica per Mitteilung zur spektakulären Entwicklung des Aktienkurses in den letzten Tagen geäussert. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Käufe rein spekulativ sind. Gleichzeitig wurde auf Aussagen anlässlich des Halbjahresberichts vom vergangenen September verweisen, wonach sich die Suche nach Investoren und neuen Geschäftsmodellen viel versprechend gestalte und Gespräche mit Interessenten geführt würden. Im Markt wird u.a. spekuliert, Avaloq könnte am Pragmatica-Aktienmantel interessiert sein. (awp/mc/ab)

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