CH-Eröffnung: Knapp im Minus – frühe Gewinne weg

Auch das am Vorabend publizierte Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed, sei mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Die am Nachmittag anstehenden Wirtschaftszahlen aus den Staaten könnten für neue Impulse sorgen. In der Schweiz stehen nach dem Abgang des bei Investoren sehr beliebten Managers Paul Polman Nestlé im Fokus. Um 09.40 Uhr steht der SMI 6,41 Punkte oder 0,09% tiefer auf 7’250,22 Einheiten. Der SLI sinkt um 0,21% auf 1’086,93 Zähler und der SPI um 0,18% auf 6’071,26 Punkte.


Nestlé musste am Morgen den Abgang seines bei Investoren sehr beliebten ehemaligen Finanzchefs Paul Polman kommunizieren. Polman wechselt als CEO zum britisch-niederländische Konsumkonzern Unilever. Der Wegzug Polmans werde mit Bedauern aufgenommen, heisst es in Marktkreisen. Der Wechsel komme jedoch nicht ganz überraschend, wurde doch Polman im letzten September bei Nestlé als Kronfavorit auf die Spitzenposition gehandelt, am Ende jedoch übergangen. Die Nestlé-Aktie hat ihre frühen Verluste in der Folge schnell abgeschüttelt und notiert zum Berichtszeitpunkt noch 0,1% tiefer bei 48,56 CHF.


ABB (-1,2% auf 27,04 CHF) stehen weit hinten im SMI. Hier belaste wohl auch eine Kurszielreduktion durch JP Morgan, sagen Marktteilnehmer. Nach einem Umsatzrückgang bei ihrer indischen Tochtergesellschaft sinken Holcim um 0,6% auf 81,30 CHF, Syngenta leiden weiter unter dem Rückzug der Investoren aus dem Rohstoffsektor und verlieren 1,2% auf 281,50 CHF. Mit Abschlägen zeigen sich auch die Finanzwerte: Bei den Banken sinken UBS 0,2% auf 24,50 CHF und CS 0,4% auf 51,75 CHF. Die Versicherer sehen bei ZFS plus 0,1% auf 288,25 CHF und bei Swiss Re plus 0,4% auf 69,15 CHF.


Im SLI sinken Ciba trotz einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs um 0,4% auf 30 CHF. Die Titel hatten vor allem am Dienstag aufgrund des Rückgangs beim Ölpreis stark haussiert. Die Verschnaufpause halte daher noch etwas an. Das Thema Übernahmen im Chemiesektor ist nach Ansicht der Analysten von Goldman Sachs wieder im Fokus des Marktes. Im Pharmasektor sinken Actelion um 2,4% auf 61,90 CHF. Eine Schweizer Grossbank habe den Titel zurückgestuft, heisst es dazu im Handel. Roche (gehalten bei 186,90 CHF) und vor allem Novartis (+0,7% auf 61,10 CHF) stützen den SMI etwas.


In der zweiten Reihe fallen Dufry mit Verlusten von 3,4% auf 78,25 CHF auf. Der Reisedetailhändler übernimmt seinen amerikanischen Konkurrenten Hudson Group vollständig. Analysten sehen durchaus die strategische Logik in dem Zusammenschluss und erachten auch den Kaufpreis als «durchaus attraktiv». Doch die noch stärkere US-Abhängigkeit führe zu einer Wachstumsverlangsamung bei Dufry, lautet der grösste Vorbehalt. (awp/mc/ps/14)

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