CH-Eröffnung: Schwächer – US-Rezessionsängste belasten

In den USA sind die Notierungen am Mittwoch in der zweiten Handelshälfte etwas zurückgekommen, nachdem Notenbankchef Ben Bernanke erstmals eingeräumt hatte, dass im ersten Halbjahr 2008 eine Rezession möglich sei. Unter diesen Aussagen litten insbesondere konjunktursensitive Titel. In der Schweiz stehen Syngenta bei den Bluechips einsam an der Spitze. Der Konzern hat mit vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal die Anleger überzeugt. Im breiten Markt haben einige Unternehmen über die Geschäftsentwicklung orientiert.


Am Nachmittag stehen dann in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an sowie der ISM-Index für das nicht-verarbeitenden Gewerbe März. Der Blick der Anleger dürfte sich aber bereits auf den mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht von morgen Freitag richten. Bis um 09.35 Uhr sinkt der SMI um 0,66% oder 50,32 auf 7’546,33 Zähler. Der SLI verliert 0,57% auf 1’159,79 Punkte. Der breite Markt – gemessen am SPI – gibt um 0,67% auf 6’202,27 Stellen nach.


Syngenta (+5,3% auf 298,00 CHF) stehen bei den Bluechips mit Abstand an der Spitze der Gewinner. Der Agrochemikonzern hat die eigenen Wachstumserwartungen für das erste Quartal 2008 übertroffen. Der Umsatz stieg nach vorläufigen Zahlen um 20%. Dass es in der Branche gut läuft, hat bereits die die Konkurrentin Monsanto bewiesen. Ende März erhöhte Monsanto ihre Prognosen, wovon damals auch die Syngenta-Titel profitieren konnten.


Ebenfalls fester notieren Lonza (+0,6% auf 131,80 CHF). Lonza hat im Geschäftsbereich Life Science Ingredients Investitionen angekündigt. Das Unternehmen wird die Produktionskapazität für Nicotinate erweitern. Damit sei die Expansionsstrategie auf Kurs, so ein Analyst. OC Oerlikon steigen um 2,0% auf 371,75 CHF. Die Solarsparte von Oerlikon rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2008 mit einem Umsatz von mehr als 700 Mio CHF und bestätigt somit frühere Angaben. Um die steigende Nachfrage zu decken, sollen die Aktivitäten und Investitionen ausgedehnt werden, hiess es.


Die Banken haben dagegen nach dem starken Anstieg in den letzten Tagen eine Verschnaufpause eingelegt. UBS verlieren mit 3,8% auf 32,72 CHF am meisten, gefolgt von CS (-2,3% auf 56,35 CHF). Die CS hat im Streit um die Finanzierung der Übernahme des US-Medienkonzerns Clear Channel mit anderen Banken eine erste Niederlage einstecken müssen. Ein Bundesrichter hat entschieden, dass das Verfahren in Texas fortgeführt werden soll. Texanische Gerichte gelten als «klägerfreundlich».


Überdurchschnittlich schwächer tendieren etwa auch noch Adecco (-1,2% auf 60,20 CHF) in Erwartungen der Daten zum amerikanischen Arbeitsmarkt, ZFS (-1,4% auf 332,00 CHF) oder Logitech (-1,2% auf 26,74 CHF). Nobel Biocare wird heute den angekündigten Aktiensplitt im Verhältnis 1:5 durchführen. Gleichzeitig werden die Inhaberaktien in Namenaktien umgewandelt und unter dem neuen Tickersymbol NOBN geführt. Die Aktie kostet im Moment 49,40 CHF und ist mit 48,60 CHF in den Handel gestartet.


Im breiten Markt hat die Kioskbetreiberin Valora (-0,2%) mit dem Reingewinn etwas schlechter als erwartet abgeschnitten. Die Zahlen seien allerdings nicht mehr von Bedeutung gewesen, da sie bereits früher indikativ kommuniziert worden sind, schreibt ein Analyst. Auch bezüglich strategischer Ausrichtung seien keine grossen Veränderungen kommuniziert worden. Enttäuschende Halbjahreszahlen veröffentlichte Barry Callebaut (-6,0%). Reingewinn und Umsatz lagen hinter den Erwartungen zurück. Comet (+1,0%) und Metraux (-3,4%) tendieren nach Jahreszahlen unterschiedlich.


Gesucht sind Jelmoli (N: +6,1%; I: +1,2%). Hier machen sich Übernahmephantasien breit. Jelmoli hat gemeldet, dass mit der Mehrheitsaktionärin Pelham betreffend einer möglichen Übernahme Kontakt aufgenommen wurde. Dass es zu einer Übernahmeofferte komme sei aber «sehr ungewiss». Pelham bestätigte in einer Stellungnahme die Kontaktaufnahme. Es habe sich «um eine nicht bindende Informationsanfrage» gehandelt. (awp/mc/ps)

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