CH-Vorbörse: Stark unter Druck – Furcht vor «Double-Dip»

Nach Börsenschluss büssten die Futures auf den wichtigsten US-Indizes nochmals stark an Wert ein und auch die Börsen in Asien geben nach.


Händlern zufolge fürchten sich die Anleger vor einem konjunkturellen «Double Dip». Anlass dazu habe am Mittwoch der enttäuschende ADP-Arbeitsmarktbericht gegeben. Ausserdem schwächte die Ankündigung der Ratingagentur Moody’s das Sentiment, das Kreditrating Spaniens überprüfen und allenfalls senken zu wollen. Am Donnerstag belastet der im Juni gesunkene chinesische Einkaufsmanagerindex zusätzlich. Vor diesem Hintergrund seien auch die positiven Signale aus dem japanischen Tankan-Konjunkturbericht verpufft, meinten Händler.


Um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 1,28% auf 6’049,37 Punkte. Unter erhöhtem Abgabedruck stehen die Banken: UBS verlieren 1,5%, Credit Suisse 1,4%. Aber auch konjunkturabhängige Titel wie etwa Swatch, Holcim oder Adecco (je -1,3%) geben stark nach.


Die Aktien von ABB verlieren im vorbörslichen Geschäft 1,3%. Der Industriekonzern zieht sich aus dem Bieterwettstreit um die britische Chloride zurück. ABB habe das Angebot des Mitbieters Emerson geprüft und sich entschieden, nicht mitzuziehen. Damit entwickelt sich die Aktie im Marktdurchschnitt. An den Vortagen hatten Befürchtungen über einen kostspieligen Übernahmekampf auf die Kurse gedrückt.


Grössere Verluste sind auch bei den defensiven Indexschwergewichten zu erwarten. Novartis und Roche büssen vorbörslich je 1,3%, Nestlé 1,2% ein.


Zu Novartis gab es diverse Nachrichten: Mit dem Produktkandidaten Afinitor erzielte Novartis in einer Phase-III-Studie bei Patienten mit fortgeschrittenen pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (NET) gute Ergebnisse. Weiter nannte Novartis die Namen der fünf Personen, die den Pharmakonzern künftig im Verwaltungsrat von Alcon vertreten sollen und leistete an das Biotechnologie-Unternehmen Morphosys eine Meilensteinzahlung für die Entwicklung eines Antikörpers im Bereich muskuloskeletaler Erkrankungen.


Roche will bei der Entwicklung einer DNA-Sequenziertechnologie mit IBM kooperieren. Ausserdem startet der Partner Evotec eine klinischen Phase-II-Studie mit «EVT 101» in der Indikation der «behandlungsresistenten Depression».


Im breiten Markt gab Valora die Übernahme des deutschen Tabakwarenhändlers tabacon Franchise bekannt. Ausserdem kaufen die BKW und die Groupe E BKW-Anteile BKW-Anteile zurück von der deutschen E.ON. Meyer Burger teilte mit, dass der Auftragsbestand um 22 Mio EUR bereinigt wurde, sich insgesamt derzeit auf über 700 Mio CHF belaufe.


Die Aktien der Gesundheitsgruppe Genolier werden ab dem heutigen Donnerstag neu im Marktsegment Domestic Standard der SIX Swiss Exchange gehandelt. (awp/mc/ss/05)



 

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