CS/Q1: Hoher Verlust – Fortschritte im Abbau der Risikopositionen


Dazu gesellten sich aus dem Asset Management (AM) Wertminderungen von netto 566 Mio CHF, die im Zusammenhang mit Wertschriften aus dem eigenen Geldmarktfonds anfielen. Aufgrund dieser Abschreibungen wies das IB einen Verlust vor Steuern von 3’460 Mio CHF verglichen mit einem Vorjahresgewinn von 1’990 Mio CHF aus. Im AM belief sich der Fehlbetrag vor Steuern auf 468 Mio CHF nach einem Vorjahresgewinn von 257 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte ein Konzernverlust von 2’148 Mio CHF; im Vorjahr war es noch ein Gewinn von 2’729 Mio CHF.


Unbefriedigende Ergebnisse
Die Ergebnisse seien «klar unbefriedigend» ausgefallen, erklärte CEO Brady Dougan anlässlich einer Telefonkonferenz am Donnerstagmorgen. Damit war er mit dem Grossteil der Analysten einer Meinung, die mit geringeren Wertberichtigungen und einem kleineren Verlust gerechnet hatten.


Auch Erfolge vorzuweisen
Neben den roten Zahlen konnte die CS aber auch mit Erfolgen aufwarten. Die meisten Geschäftsbereiche, abgesehen von den von der Kreditkrise betroffen Aktivitäten, hätten gute Ergebnisse erzielt und das hohe Ertragsniveau des Vorjahres erreicht, sagte Dougan.


Private Banking mit schwarzen, aber rückläufigen Zahlen
Schwarze Zahlen wies das Private Banking aus, das die beiden Bereiche Wealth Management (WM)und Corporate & Retail Banking (CRB) umfasst. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 1’324 Mio CHF, was allerdings einem Rückgang von 8% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei verbuchte das WM einen Rückgang im Vorsteuerergebnis von 13% auf 860 Mio, das CRB aber eine Zunahme von 3% auf 464 Mio CHF. Den besseren wiederkehrenden Erträgen im WM standen gemäss CS rückläufige transaktionsbedingte Erträge gegenüber. Das WM vermochte indes die Bruttomarge auf den verwalteten Vermögen auf dem Vorquartalsniveau von 117 Basispunkte zu halten.


Sowohl WM als auch CRB verbuchten einen Zufluss an Nettoneugeldern von 13,5 Mrd respektive von 3,6 Mrd CHF. Da aber das Asset Management einen Abfluss von 20,2 Mrd CHF auswies, resultierte für den Konzern ein Nettovermögensabfluss von 4,2 Mrd CHF. Die Höhe der verwalteten Vermögen belief sich per 31. März auf 1’380,5 Mrd CHF, was einer Abnahme von 11,0% gegenüber dem 31. März 2007 entspricht.


Risikopositionen abgebaut
Als weiteren Erfolgspunkt reklamierte die CS für sich, dass sie ihre Positionen für US-Risikopapiere weiter verringern konnte. So wurden unter anderem die Bestände der beiden grössten Positionen Leveraged Finance respektive Geschäftshypotheken auf 20,8 Mrd CHF (per Ende März) von 35,1 Mrd (per Ende 2007) beziehungsweise auf 19,3 Mrd von 25,9 Mrd CHF reduziert. Ausserdem verwies die Schweizer Grossbank auf ihre Kapitalisierung, die unter den höchsten der Branche liege. Das Institut hielt die BIZ-Kernkapitalquote (TierI-Ratio) mit 9,8% fast auf den 10,0% des vierten Quartals 2007. Damit steht die CS gemäss der Eidg. Bankenkommission solide da.


CS sieht sich gut aufgestellt
Dougan sieht die Grossbank im gegenwärtigen schwierigen Umfeld gut aufgestellt. Die CS werde Chancen nutzen, die sich aufgrund der Verwerfungen an den Märkten ergeben werden. Dazu erhöhte die CS unter anderem ihren Bestand an Kundenberatern im ersten Quartal um 110. Dougan schliesst auch nicht aus, dass die CS via Übernahmen expandieren könnte. Der Fokus liege aber auf organischem Wachstum.


Mehrere Analysten zeigten sich, wie erwähnt, in ihren ersten Reaktionen von der Leistung der Credit Suisse wenig angetan. Entsprechend kündigten diese eine Reduktion ihrer Schätzungen an. Anders interpretierten offensichtlich die Akteure am Aktienmarkt die Resultate. Die CS-Valoren nahmen den Handel mit +0,86% auf und bauten ihre Gewinne bis gegen 13.25 Uhr um 2,4% auf 53,80 CHF aus. Der Gesamtmarkt (SMI) verbessert sich um 0,65%. (awp/mc/pg)

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