Die lahmsten (deutschen) IT-Enten

Die «Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz» (DSW) veröffentlicht jährlich eine Liste der Unternehmen, die in den letzten fünf Jahren an der deutschen Börse am schlechtesten abgeschnitten haben. Der Fairness zuliebe muss allerdings gesagt werden: Zumindest unter denen, die noch leben und nicht dekotiert wurden. Ausserdem beschränkt sich die Liste auf Unternehmen, die im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet sind. Die aktuelle DSW Watchlist 2006 wird gleich von zwei IT-Unternehmen angeführt: Intershop und CE Consumer Electronics.


Intershop: Noch 27 von 10’000 Euro übrig
Wer vor fünf Jahren 10’000 Euro in Intershop, einen Hersteller von E-Commerce-Software investierte, hat jetzt noch 26,83 Euro. Aber auch wenn die Aktionäre nicht gerade zum Höhepunkt des Internet-Hypes einstiegen, konnten sie noch viel Geld verlieren. In den letzten drei Jahren verlor die Aktie noch pro Jahr durchschnittlich 46,7 Prozent ihres  Wertes, im letzten Jahr noch 39,9 Prozent. Immerhin: Intershop hofft, dieses Jahr zum ersten Mal in seiner Unternehmensgeschichte Geld zu verdienen und damit vielleicht den Zerfall des Aktienkurses zu stoppen.
 
Probleme bei ce noch akuter
An zweiter Stelle folgt ein IT-Unternehmen aus einer ganz anderen Sparte. Der Chip- und IT-Komponenten-Broker ce Consumer Electronic. Nach fünf Jahren blieben bei hier von 10’000 eingesetzten Euro noch 206 übrig. Aber im Gegensatz zu Intershop sind die Probleme bei ce in letzter Zeit eher noch akuter geworden.
 
Fantastic auf Platz 13
Weit vorne unter den 50 aufgeführten Unternehmen befinden sich noch einige weitere, auch hierzulande bekannte Namen, wie zum Beispiel die PC-Hersteller Gericom und Medion. Und mit der Zuger Fantastic auf Rang 13 ist die Schweiz auch ganz direkt vertreten. Da gerade im Fünfjahresvergleich der Internet- und IT-Hype des Jahres 2000 noch stark ins Gewicht fällt, überrascht es nicht, dass IT-Unternehmen insgesamt die Liste dominieren: Nach unserer Zählung stammen 19 der 50 deutschen Börsenverlierer, also fast 40 Prozent, aus der IT-Branche. (inside-IT/mc/pg)

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