von Gérard Al-Fil
Nach dem Dow Jones Islamic Market China Offshore Index erhalten Fonds Manager mit einer Scharia-konformen Produktpalette einen weiteren Index für islamisch korrekte Aktien aus einem BRIC-Staat. «Der Dow Jones Islamic Market India Index (DJIM India Index) bildet die Entwicklung Scharia-konformer Aktien aus einem Land ab, das für die globale Investment-Gemeinde eine immer grössere Rolle spielt», sagt Michael A. Petronella, Präsident von Dow Jones Indexes in New York.
Scharia-Filter entscheidend
Dem DJIM India Index liegt der konventionelle Dow Jones Wilshire India Index zugrunde. Aus ihm werden Unternehmen herausgefiltert, die Alkohol, Schweinefleisch, Rüstungs- und Entertainment-Güter produzieren, sprich: die islamisch inakzeptabel oder haram sind. Auch konventionelle Banken und Versicherungsfirmen gelten als haram, weil sie vom im Islamc verbotenen Zinsgeschäft leben. Übrig bleiben v. a. TMT-Werte der Börse Bombay wie Infosys Technologies oder Reliance Communications. Auch Industrie-Werte wie der Mischkonzern Larsen & Toubro oder der Petrochemie-Gigant Reliance Industries nehmen bei islamischen Indizes oftmals ein grösseres Gewicht ein.
Fremdkapital-Kriterium dient fü Kapitalschutz
Neben den klassichen Scharia-Kriterien müssen die Unternehmen ebenso bestimmte Finanzkennzahlen einhalten, um als islamisch rein, als halal, zu gelten. Deren Fremdkapital darf 33.33% des durchschnittlichen Börsenwerts der letzten 12 Monate nicht überschreiten. Die liquiden Mittel plus allfällige Zinspapiere sowie der Wert der Eingangskonti geteilt durch den durchschnittlichen Börsenwert der letzten 12 Monate müssen ebenso unter einem Drittel liegen. Unternehmen, die besagte Finanzkriterien nicht erfüllen, werden beim quartalsweisen Review aus dem DJIM India Index ausgeschlossen, selbst wenn ihre Geschäftstätigkeit zu 100% halal ist. Der DJIM India Index wird von einem Scharia-Gremium aus sechs islamischen Gelehrten überwacht.
