EU-Mittag: Etwas fester – Novartis enttäuscht mit Quartalszahlen

Dort hatte eine Erholungsbewegung dem Nikkei 225 nach seinem Sturz auf ein Zwei-Jahres-Tief ein Plus von rund zwei Prozent beschert. Allerdings bröckelten die Gewinne an den europäischen Börsen bis zur Mittagszeit wieder etwas ab.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann bis zur Mittagszeit 0,59 Prozent 4.132,39 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,63 Prozent auf 3.454,16 Zähler. Der Euronext 100 legte um 0,59 Prozent auf 919,54 Punkte zu. Der Pariser CAC 40 rückte um 0,58 Prozent auf 5.255,83 Zähler vor. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,46 Prozent auf 5.970,10 Punkte.


Händler sprachen von insgesamt «überverkauften Märkten», die nun wieder Investoren auf den Plan gerufen hätten. Im Fokus würden vor allem einige europäische Unternehmen mit ihren Bilanzen stehen. Am Nachmittag dürften die US-Baubeginne im Dezember 2007, der Philly-Fed-Index sowie die Bilanz der US-Bank Merrill Lynch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


Der Schweizer Pharmakonzern Novartis litt im abgelaufenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben unter der Konkurrenz durch Generika und der schwachen Entwicklung in den USA. Ausserdem hätten Rückstellungen in Milliardenhöhe das Ergebnis belastet, hiess es. Analysten und Marktbeobachter waren sich einig, dass besonders der Reingewinn im vierten Quartal enttäuschend ausgefallen sei. Die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms und die Dividendenanhebung habe daran nichts ändern können. Zum Ausblick hiess es, dass sich das vom Unternehmen kommunizierte Ziel eines Rekordergebnisses für 2008 mit früheren Aussagen decke.


Mit plus 5,27 Prozent auf 135,30 Euro profitierten Alstom im CAC 40 von ihren Umsatzzahlen. Dank der starken Auftragslage seiner Kraftwerk-Sparte sei der Umsatz im dritten Geschäftsquartal deutlich gestiegen, teilte der Bahntechnik-Konzern und Energieanlagen-Konstrukteur am Morgen mit. Die Gesamtgeschäftsjahresprognose wurde bestätigt. Davon profitierten auch Bouygues mit 2,84 Prozent auf 51,01 Euro, denn der Baukonzern ist mit 30,1 Prozent an Alstom beteiligt.


Alcatel-Lucent gewannen 5,53 Prozent auf 4,77 Euro und reagierten damit auf die Bestätigung des Telekomausrüsters, als einziger Partner der Brasil Telecom für deren Netzwerk-Service beauftragt worden zu sein. Finanzielle Details zum Auftragsvolumen wurden nicht bekannt gegeben. In Presseberichten war die Rede von einem Zweijahresvertrag in Höhe von 773 Millionen Euro gewesen.


In London gaben die Aktien der Brauerei SABMiller nach der Vorlage eines Zwischenberichts um 2,57 Prozent auf 1.212,00 Pence nach. Der Konzern setzte zwar im dritten Geschäftsquartal mehr Bier ab als im Vorjahr, verfehlte aber dennoch die Markterwartungen. Zudem verlangsamte sich das organische Wachstum im Vergleich zu den Vorquartalen. Associated British Foods legten nach einem Zwischenbericht zum Weihnachtsgeschäft, der die Unternehmenserwartungen übertroffen hatte, um 6,58 Prozent auf 826,00 Pence zu. Enterprise Inns stiegen nach einem wie erwartet ausgefallenen Zwischenbericht um 4,28 Prozent auf 420,50 Pence.


Remy Cointreau büssten nach der Vorlage von Umsatzzahlen für das dritte Geschäftsquartal des Getränkeherstellers kontinuierlich an Wert ein und notierten zuletzt bei minus 10,63 Prozent auf 38,91 Euro. Ein Analyst sprach von einem «enttäuschenden Zahlenmix». Der Absatz von Remy stieg in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 3,3 Prozent, die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Der flächenbereinigte Absatzanstieg beim Produkt Cognac sei mit einem Plus von zwei Prozent im dritten Quartal schwach ausgefallen, hiess es. In der ersten Geschäftsjahreshälfte habe er 13 Prozent betragen. Im Gefolge sanken auch Pernod Ricard um 2,38 Prozent auf 69,21 Euro. (awp/mc/gh)

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