EU-Mittag: Freundlich – Übernahmefantasien im Fokus

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 0,04 Prozent auf 4.446,90 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,07 Prozent auf 3.912,36 Punkte. Der Euronext 100 stand mit 0,21 Prozent auf 1.056,86 Zähler im Plus. In Paris gewann der CAC 40 unterdessen 0,09 Prozent auf 5.9627,95 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,15 Prozent auf 6.595,00 Punkte nach oben.


Thema des Tages ist der Übernahmestreit um ABN Amro Holding. Barclays hat seine Offerte für die niederländische Bank erhöht und bietet nun 67,5 Milliarden Euro – davon 24,8 Milliarden in bar. Unterdessen legte das Konsortium um die Royal Bank of Scotland Group (RBS) bereits am Freitag den Zeitraum für das Übernahmeangebot fest. Das Gebot beginne am 23. Juli und ende am 5. Oktober um 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Das Konsortium bietet 38,40 Euro je Aktie in bar und RBS-Papieren. Insgesamt sind das rund 71 Milliarden Euro. Aktien von ABN Amro legten um 0,60 Prozent auf 36,85 Euro zu und Baclays-Aktien gew annen 2,87 Prozent auf 734,00 Pence. Die Titel des Konsortiums um die RBS entwickelten sich uneinheitlich. Papiere der RBS notierten auf ihrem Vortagesschluss, während Titel der Banco Santander Central Hispano (BSCH) um 0,07 Prozent nachgaben. Fortis-Aktien legten dagegen um 0,23 Prozent auf 30,05 Euro zu.


Aktien von Areva gewannen 1,60 Prozent auf 814,85 Euro. Einem Zeitungsbericht zufolge will der französische Energiekonzern Siemens aus dem Gemeinschaftsunternehmen für Atomkraftwerke Areva NP herausdrängen. Areva wolle Siemens seinen 34-Prozent-Anteil an der Firma spätestens 2012 abkaufen, schreibt die «Süddeutsche Zeitung» (Montag) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Franzosen halten 66 Prozent an dem im Jahr 2000 gegründeten Konzern. Laut einem Artikel der «Wirtschaftswoche» plant der französische Präsident zudem den Aufbau eines nationalen Zusammenschluss von Versorgern in den Bereichen atomare und fossile Energien, das auch Alstom und Bouygues umfassen soll. Aktien von Alstom legten um 1,04 Prozent auf 135,95 Euro zu und Bouygues-Titel gewannen 0,85 Prozent auf 61,67 Euro.


Im Fokus stehen zudem die Aktien von TomTom, die 7,32 Prozent auf 43,98 Euro gewannen. Der niederländische Navigationsgerätehersteller will den Anbieter digitaler Landkarten TeleAtlas für 21,25 Euro je Aktie übernehmen. Die Offerte hat damit ein Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Führung v on Tele Atlas sprach sich für eine Übernahme durch TomTom aus, die der wichtigste Kunde von Tele Atlas sind. Zudem legte TomTom Zahlen für das zweite Quartal vor und hob die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an.


In London rücken unterdessen die Versicherer in den Fokus. Friends Provident und Resolution befinden sich einem Bericht der «Sunday Times» zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Fusion. Dabei soll ein 8,3 Milliarden Pfund schwerer Versicherungsgigant entstehen, schreibt die Zeitung ohne Quellen zu nennen. Beide Unternehmen lehnten einen Kommentar ab. Aktien von Friends Provident legten um 7,73 Prozent auf 201,00 Pence zu und waren damit stärkster Wert im «Footsie». Resolution-Titel gewannen 0,32 Prozent auf 631,00 Pence.


Papiere von Sanofi-Aventis gaben um 0,54 Prozent auf 62,12 Euro nach. Der französische Pharmakonzern hält einem Pressebericht zufolge an seiner umstrittenen Diätpille Acomplia fest. Sanofi sehe gute Chancen auf eine Zulassung der US-Behörde FDA, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». «Das Thema ist noch nicht gegessen», sagte Sanofi-Deutschlandchef Heinz-Werner Meier der Zeitung.


Aktien von Dexia Banque gaben um 1,35 Prozent auf 23,34 Euro nach. Händler verwiesen auf vage Gerüchte um ein Gegenangebot für die DEPFA BANK. Dexia wollte die Gerüchte nicht kommentieren. Am Morgen hatte der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) bekannt gegeben, den Staatsfinanzierer DEPFA BANK für insgesamt 5,7 Milliarden Euro in bar und eigenen Aktien übernehmen zu wollen.


In der Schweiz verloren Aktien von Adecco 2,46 Prozent auf 93,05 Franken. Händler verwiesen auf eine Platzierung der Deutschen Bank von 1,4 Millionen Adecco-Aktien zum Kurs von 93,40 Franken. (awp/mc/gh)

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