EU-Mittag: Indizes drehen ins Minus – Ericsson stark unter Druck

Auch herrsche Zurückhaltung, weil auf die Reaktion der US-Märkte auf die Zahlen von Google und Microsoft gewartet werde. Zudem machten sich weiter Sorgen über die Situation zweitklassiger Kredite breit, nachdem einem Bericht der «Börsen-Zeitung» zufolge nun auch ein australischer Hedge-Fonds schwer angeschlagen ist.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 0,31 Prozent auf 4.508,69 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,14 Prozent auf 3.959,61 Punkte ein. Der Euronext 100 stand mit 0,10 Prozent auf 1.067,29 Zähler im Minus. In Paris fiel der CAC 40 leicht um 0,05 Prozent auf 6.046,08 Punkte. Für den FTSE 100 ging es unterdessen um 0,08 Prozent auf 6.645,80 Punkte nach oben.


Ericsson rutschten nach enttäuschend aufgenommenen Quartalszahlen um 4,75 Prozent auf 26,48 schwedische Kronen ab. «Die Umsätze und die Bruttomarge lagen zwar noch im Rahmen, der organische Gewinn dagegen war eine Enttäuschung», sagte ein Händler. Auch der organische Cash-Flow sei schwach ausgefallen. Ericsson hat sein Ergebnis im zweiten Quartal zwar deutlich gesteigert, mit einem Vorsteuergewinn von 9,3 Milliarden schwedischen Kronen verfehlte das Unternehmen allerdings die Analystenprognosen von 9,83 Milliarden Kronen.


In Paris übernahmen Vallourec nach einem Spartenverkauf an ArcelorMittal mit minus 3,67 Prozent auf 218,94 Euro die rote Laterne. «Damit löst sich die Übernahmefantasie der vergangenen Wochen in Luft auf», sagte ein Händler. Es habe zuvor Gerüchte gegeben, dass ArcelorMittal den Röhrenhersteller übernehmen will. «Nun stellt sich heraus, dass es nur ein Spartenverkauf war», so der Börsianer. Der weltgrösste Stahlkocher ArcelorMittal kauft zwei Tochtergesellschaften (Autoteilebauer) von Vallourec.


In London stachen Minenwerte positiv hervor – ein Pressebericht hat für frische Übernahmefantasie im Sektor gesorgt. Einer australischen Zeitung zufolge plant BHP Billiton entgegen früherer Presse-Spekulationen kein 45-Milliarden Dollar schweres Angebot für den US-Aluminiumkonzern Alcoa. Allerdings bereitet dem Artikel zufolge das Minenunternehmen eine Offerte in ähnlicher Höhe für den US-Kupferminenbetreiber Freeport McMoRan vor. BHP gewannen 0,33 Prozent auf 1.504 Pence, die Branchenkollegen wie Rio Tinto und Xstrata legten ebenfalls zu.


Actividades de Construcciones y Servicios (ACS) kamen in Madrid durch eine Platzierung unter Druck und verloren 3,31 Prozent auf 46,50 Euro. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat rund drei Prozent des ausstehenden Kapitals in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren zu 46,50 Euro vollständig platziert.


In der zweiten Reihe rutschten TietoEnator nach Quartalszahlen in Helsinki um 14,72 Prozent auf 20,27 Euro ab. Händlern zufolge waren die Ergebnisse des IT-Dienstleisters eine herbe Enttäuschung und auch der Ausblick deute auf anhaltenden Margendruck hin.


Novartis gewannen 1,23 Prozent auf 66,10 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern hat Ende März veröffentlichte Studienergebnisse zur Kombinationstherapie mit den Blutdrucksenkern Tekturna/Rasilez und Diovan bestätigt. Novartis erhielt ausserdem mehrere Empfehlungen des CHMP-Ausschusses für verschiedene Arzneimittel. (awp/mc/ab)

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