EU-Schluss: Griechenland zieht Eurozonen-Börsen nach unten

Für den CAC 40 ging es in Paris um 0,52 Prozent auf 3.616,75 Zähler nach unten. Der Londoner FTSE 100 gewann hingegen 0,57 Prozent auf 5.161,48 Punkte.


Auf einem Sondergipfel hatten die EU-Staats- und Regierungschefs die drohende Staatspleite Athens beraten. Die Länder der Eurozone sind bereit, Athen notfalls zu helfen, um einen Staatsbankrott zu vermeiden. Die griechische Regierung habe aber nicht um Finanzhilfen gebeten, sagte der ständige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. Als «nebulös» bezeichneten Händler die Aussagen. Konkrete Details wie Hilfsmassnahmen aussehen könnten, gab es nicht. Diese sollen bei einem regulären Finanzministertreffen am Montag und Dienstag (15. und 16. Februar) festgelegt werden. Ein Frankfurter Börsianer sagte: «Europa wird wohl helfen, unklar ist aber wann und zu welchen Bedingungen. Der Börse schmeckt diese Unsicherheit nicht.»


Bankentitel gehörten vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten zu den grössten Verlierern. So fielen Credit Agricole mit einem Minus von 3,79 Prozent auf 10,395 Euro an das Ende des EuroStoxx 50. In London rutschten Lloyds Banking Group um 3,71 Prozent auf 48,1030 Britische Pence ab. In Zürich verloren Julius Bär 2,72 Prozent auf 31,88 Schweizer Franken.


Credit Suisse gaben davor um 0,72 Prozent auf 45,78 Euro ab. Zunächst hatten die Titel im Handelsverlauf nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen noch deutliche Aufschläge verzeichnet. Die schweizerische Bank hatte im vierten Quartal bei einigen Kenngrössen schlechter abgeschnitten als erwartet. Zustimmende Expertenäusserungen, die auf die ansprechende Dividendenrendite, die gute Margenentwicklung und den Ausblick verwiesen, hatten zunächst dennoch noch für Auftrieb gesorgt.


Beim Energiekonzern Electricite de France (EdF) sorgte die überraschend gute Gewinnentwicklung für Aufschläge von 0,74 Prozent auf 38,635 Euro. Verantwortlich dafür waren vor allem die Zukäufe im vergangenen Jahr. Vorsichtiger Optimismus für die kommenden Monate verhalf den Aktien des Lebensmittelherstellers Danone zu Gewinnen von 0,94 Prozent auf 41,350 Euro. Der Ölkonzern Total kam glimpflicher durch dass Krisenjahr als die Konkurrenz, was die Titel mit Aufschlägen von 1,53 Prozent auf 41,545 Euro belohnte.


Britische Minenwerte profitierten von der positiven Gewinnentwicklung bei Rio Tinto , welche die Papiere des australisch-britische Bergbauunternehmens um 2,44 Prozent auf 3.216 Pence steigen liess. Dank eines rückläufigen Quartalsverlusts legten die Titel des Reiseveranstalters Thomas Cook 0,60 Prozent auf 233,50 Pence zu.


Dagegen fielen bei Air France-KLM Zahlen wie Ausblick enttäuschend aus, was die Aktien um 11,20 Prozent auf 10,23 Euro abstürzen liess. Aktien von Konkurrenten wie Lufthansa und British Airways erlitten im Sog dieser Entwicklung ebenfalls Verluste, die jedoch nicht ganz so heftig ausfielen. (awp/mc/pg/33)

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