EU-Schluss: Weiter fester – Optimismus behält Oberhand

Der EuroStoxx 50 gewann 0,58 Prozent auf 2.778,30 Punkten. Er schaffte damit den Sprung zurück über die im Zuge der Griechenland-Krise gefallene 200-Tage-Linie. In Paris stieg der CAC 40 um 0,61 Prozent auf 3.747,83 Zähler. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 0,92 Prozent auf 5.325,09 Zähler.


Aus Branchensicht besonders gefragt waren Industriewerte und erneut Rohstofftitel. Der Index des Sektors Industriegüter & Services zog um 1,60 Prozent an – vor allem dank eines kräftigen Kurszuwachses von Schwergewicht ABB um 7,64 Prozent auf 21,28 Schweizer Franken. Der Energie- und Automationstechnikkonzern zeigte sich nach zuletzt besserem Geschäft verhalten optimistisch. Die Experten von Sal. Oppenheim sahen die Zahlen über den Erwartungen, der Ausblick bleibe allerdings von Vorsicht geprägt.


Mit Schneider Electric war ein weiteres Branchenschwergewicht Favorit im EuroStoxx – die Titel gewannen 3,85 Prozent auf 79,650 Euro. Die Wirtschaftskrise hatte dem französischen Elektronikkonzern im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Für das laufende Jahr stellt das Unternehmen jedoch eine Verbesserung der Profitabilität in Aussicht und will den Infrastrukturboom in Asien in Umsatzwachstum ummünzen. Siemens-Aktien stiegen im Fahrwasser um 1,35 Prozent.


Der zuletzt auch dank guter Zahlen von Barclays und BNP Paribas besonders stark erholte Bankensektor erhielt durch eine enttäuschende Bilanz der Societe Generale einen leichten Stimmungsdämpfer. Der Branchenindex blieb jedoch mit plus 0,07 Prozent im grünen Bereich. Die französische Grossbank SocGen erholt sich deutlich langsamer von der Krise als viele ihrer Konkurrenten. Im Jahr 2009 hatten hohe Abschreibungen auf Anlagebestände und eine deutlich erhöhte Vorsorge für mögliche Kreditausfälle belastet. Zudem will das Kredithaus die Dividende kürzen. Die Aktien sackten entsprechend mit minus 7,20 Prozent auf 38,975 Euro an das Ende des EuroStoxx.


Besser erging es dem Versicherungssektor. Axa gewannen in Paris 0,55 Prozent auf 15,640 Euro. Der zweitgrösste europäische Versicherer konnte die Krise auf der Ergebnisseite hinter sich lassen. Beim Umsatz bekommt Axa die Probleme in der Weltwirtschaft aber weiter zu spüren. In Zürich legten ausserdem Swiss Re um 2,76 Prozent auf 48,05 Franken zu. Der Rückversicherer hatte die Achterbahnfahrt des Jahres 2009 in der Gewinnzone beendet. Zudem können die Aktionäre mit einer deutlich erhöhten Dividende rechnen.


Mit minus 2 Prozent am Ende der Branchenindizes lag der Automobilsektor nach dem Daimler-Schock. Der Autobauer muss für das Krisenjahr 2009 einen Milliardenverlust verkraften und will die Dividende streichen. Die Aktien gerieten entsprechend unter Druck und verloren 4,68 Prozent. Zeitweise rutschten sie gar um knapp 10 Prozent auf den tiefsten Stand seit September 2009 ab. Renault konnten sich mit einem Kursplus von 1,80 Prozent auf 32,265 Euro dank positiver Analystenkommentare dem Branchentrend widersetzen. (awp/mc/pg/32)

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