EU-Verlauf: Freundlich – Abwarten vor Fed-Entscheidung

Am Markt werde zwar mit einer Zinssenkung gerechnet, man sei aber nicht ganz sicher, was die US-Notenbank tun werde. Besonderes Augenmerk werde deshalb auf das Statement zur wirtschaftlichen Situation gelegt.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,20 Prozent auf 4.192,80 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,13 Prozent auf 3.681,68 Zähler. Der Euronext 100 legte um 0,27 Prozent auf 978,90 Punkte zu. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,23 Prozent auf 5.451,71 Zähler nach oben. Der FTSE 100 kletterte um 0,62 Prozent auf 6.221,30 Punkte.


Finanzwerte erholten sich etwas von den Kursverlusten vom Vortag. Alliance & Leicester sprangen um 25,92 Prozent auf 755,50 Pence hoch. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar. Cazenove hatte die Aktien von «In-Line» auf «Outperform» gehoben. Ausserdem hatte der Hypothekenverleiher am Vorabend seine Anleger beruhigt; man werde nicht das gleiche Schicksal wie Northern Rock erleiden, die am Freitag die Bank of England um Hilfe bitten musste. Auch Bradford & Bingley kehrten wieder in die Gewinnzone zurück und legten 4,57 Prozent auf 291,75 Pence zu. Northern Rock erholten sich ebenfalls und gewannen 9,99 Prozent auf 311,00 Pence. Händler bezeichneten die Kursbewegung allerdings als «Sprung einer toten Katze».


ABN Amro Holding , die sich schon am Montag gegen den schwachen Trend im Bankensektor stemmten, gewannen erneut 1,74 Prozent auf 35,72 Euro. Das Niederländische Finanzministerium hat am Vorabend unter Bedingungen grünes Licht für das Angebot des Konsortiums um die Royal Bank of Scotland (RBoS) gegeben. RBoS-Aktien stiegen um 1,67 Prozent auf 517,00 Pence. Santander gewannen 0,24 Prozent auf 12,59 Euro. Titel von Barclays, die ein Gegenangebot für ABN Amro halten, profitierten von der Erholung im Finanzbereich und legten um 3,61 Prozent auf 602,00 Pence zu.


Fortis , die ebenfalls zu dem Konsortium um RBoS gehören, gaben hingegen 0,28 Prozent auf 25,09 Euro ab. Die Societe Generale senkte die Aktien der Bank von «Hold» auf «Sell». Die Analysten begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses der Übernahme von ABN Amro steige.


Telefonica gewannen nach einer Anhebung des Kursziels von Credit Suisse 1,23 Prozent auf 18,94 Euro. Andere Titel aus der Telekommunikationsbranche gerieten hingegen unter Druck. Morgan Stanley hat die Bewertung für den europäischen Telekommunikationssektor von «Attractive» auf «In-Line» gesenkt. Belgacom verloren in Brüssel 1,08 Prozent auf 31,04 Euro. Bouygues gaben 0,45 Prozent auf 57,31 Euro nach. Beide Titel wurden auf «Underweight» gesenkt. France Telecom verloren trotz einer positiven Bewertung durch Morgan Stanley und Berichten über einen Exklusivvertrag für das iPhone von Apple 0,13 Prozent auf 22,24 Euro.


An der Mailänder Börse gerieten Aktien von Parmalat unter Druck. Händler verwiesen auf Presseberichten, nach denen ein Richter Zweifel über den Erfolg der Klagen von Parmalat gegen sechs Banken angemeldet hat. Parmalat argumentiert in mehreren Prozessen, dass das Verhalten des frühenen Managements und von Kreditgebern zum Bankrott im Jahr 2003 geführt hat. Der Titel gab 3,02 Prozent auf 2,42 Euro nach. (awp/mc/pg)

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