Eurokurs stark unter Druck – niedrigstes Niveau seit Anfang April

Ein Dollar war 0,7499 Euro wert. Dies war der niedrigste Stand seit Anfang April. Im Vormittagshandel hatte der Euro noch 1,3432 Dollar gekostet.


Schwache Aktien- und Bondsmärkte
«Die Auflösung sogenannter Carry-Trades haben den Euro unter Druck gebracht», sagte Chefanalyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. «Auslöser waren die schwachen Aktienmärkte und Bondsmärkte.» So war die Rendite in den USA der zehnjährigen Bundesanleihe über 5,25 Prozent gestiegen. Der Euro habe vor allem gegenüber dem japanischen Yen als auch gegenüber dem Schweizer Franken an Boden gewonnen. Die Kursverluste seien daher nicht auf eine grundsätzliche Neubewertung des Euro-Dollar-Wechselkurses zurückzuführen.


Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland enttäuschte
Das Unterschreiten der wichtigen Marke von 1,34 Dollar habe den Euro zusätzlich aus technischer Sich unter Druck gebracht, sagte Hellmeyer. Im Mittagshandel habe dann auch noch die enttäuschend ausgefallene Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland den Markt belastet. Die Produktion war im April zum Vormonat saisonbereinigt um 2,3 Prozent gesunken. Volkswirte hatten zuvor einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.


Baldige US-Zinssenkung unwahrscheinlicher geworden
Aber auch veränderte Zinserwartungen in den USA hätten den Dollar zum Euro gestützt. So sei nach Kommentaren von verschiedenen US-Notenbankvertretern eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlicher geworden. Hellmeyer erwartet jedoch keine grundsätzliche Trendwende beim Euro-Dollar-Wechselkurs. Der Experte sieht bei 1,3250 Dollar eine wichtige Unterstützung. (awp/mc/ab)

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