Eurozone: Einkaufsmanagerindix signalisiert Ende der Rezession

Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten zuvor einen Wert von 48,5 Zähler prognostiziert.


«Breite Stabilisierung»
Laut Markit signalisieren die Daten eine «breite Stabilisierung» im privaten Sektor der Eurozone. Ab einem Wert von 50 Punkten deuten die Indikatoren auf einen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität hin. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft der Eurozone noch um 0,2 Prozent abgerutscht. Mit der Veröffentlichung der jüngsten Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager zeigten sich Volkswirte aber wieder deutlich optimistischer mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung. Die Wirtschaft der Eurozone wird nach Einschätzung der Commerzbank im zweiten Halbjahr 2009 kräftig wachsen. «Die Wirtschaft beginnt nun die Lager wieder aufzufüllen, die nach dem Lehman-Schock massiv reduziert worden waren.»


Deutliche Erholung in Deutschland und Frankreich
Der Indikator für das Verarbeitende Gewerbe der Eurozone stieg von 46,3 Punkten im Vormonat auf 47,9 Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 47,8 Punkte erwartet. Im Dienstleistungssektor stieg der Indikator von 45,7 Punkte auf 49,5 Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 46,5 Punkte prognostiziert. In den beiden grössten Volkswirtschaften der Eurozone Deutschland und Frankreich stieg sowohl der Indikator für das Verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor stärker als erwartet. Während in Deutschland der Indikator für den Dienstleistungssektor in den Expansionsbereich über der Marke von 50 Punkten stieg, war es in Frankreich der Indikator für das Verarbeitende Gewerbe.


Experten: Erholung gewinnt an Fahrt
Die jüngsten harten Konjunkturdaten weisen nach Einschätzung der Postbank für Deutschland auf eine «respektable Ausweitung» der Produktion im dritten Quartal in Deutschland hin. Wenn jetzt auch noch der Dienstleistungssektor, wie vom Serviceindex angezeigt, Fahrt aufnehme, werde eine positive Überraschung beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal «immer wahrscheinlicher».


Die UniCredit erwartet für das deutsche BIP im dritten Quartal ein Plus von 1,0 Prozent zum Vorquartal: «Wir werden in der zweiten Jahreshälfte 2009 wohl eine Art Quantensprung in den harten Konjunkturzahlen erleben». Die Chancen für eine weitere spürbare Stimmungsverbesserung stünden ebenfalls gut. Nächste Woche dürfte das ifo Geschäftsklima laut UniCredit um fast drei Punkte auf 90 Zähler «springen». (awp/mc/pg/16)

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