Ex-CS-Chef Grübel fordert Änderung bei Boni für für Investmentbanker

Zudem übte er harte Kritik an den Kapitalerhöhungen, mit denen grosse Verlustlöcher gestopft werden. Die Investmentbanken, die mehrheitlich grosse Verluste produzierten, hätten jetzt die Chance, ihr Bonussystem aktionärsfreundlicher zu gestalten, schreibt Grübel in einem Gastbeitrag für das Wirtschaftsmagazin «Bilanz», das am Freitag erschienen ist.


Bonus vom Nettoertrag vor Steuern abhängig machen
Die Investmentbanken sollten den Bonus vom Nettoertrag vor Steuern abhängig machen anstatt wie zurzeit von Bruttoerträgen. «Das Argument, dass trotz hohen Verlusten kompetititv bezahlt werden muss, um die Angestellten zu halten, hat keine Glaubwürdigkeit, wenn – wie dieses Mal – alle Verluste gemacht haben», schreibt Grübel.


Grübel fährt auch der ehemaligen Konkurrentin UBS an den Karren
Wenn das Investment Banking diese Chance nicht ergreife, würden die Gewinne aus diesem Geschäft in Zukunft vom Markt noch tiefer bewertet als bisher. An den Karren fährt Grübel auch der ehemaligen Konkurrentin UBS, die genauso wie ihre Mitbewerber Citigroup oder Merrill Lynch nach den Rekordverlusten durch die US-Hypothekenkrise mit milliardenschweren Kapitalspritzen aus Asien die Bilanz stärken will. «Grosse Verluste, hauptsächlich im Finanzbereich, werden gleichzeitig mit grossen Kapitalerhöhungen bekannt gegeben – damit man weiter in das Geschäft investieren kann, in dem man gerade bewiesen hat, dass man es nicht versteht und nicht managen kann», schreibt Grübel, ohne die Konkurrenz beim Namen zu nennen.


Tödlich für den Aktienkurs
Kapitalerhöhungen, die Verlust ersetzten, seien tödlich für den Aktienkurs. Das beste Beispiel seien die Versicherungen, die vor einigen Jahren ihre Verluste durch neues Kapital ersetzt hätten. «Ihre Aktienkurse konnten selbst in den stärksten Marktphasen ihr voheriges Niveau nicht mehr erreichen», schreibt Grübel.


Aktienkurs nachhaltig steigern
Aufgabe des Verwaltungsrates und des Managements einer Aktiengesellschaft sei es, den Aktienkurs nachhaltig zu steigern. Denn das sei der einzige Grund, weshalb man Akten kaufe und damit der Gesellschaft Kapital zur Verfügung stelle. «Diese einfache Tatsache scheinen wenige bisher verstanden zu haben», schreibt Grübel, der Ende Mai 2007 von der Credit-Suisse-Spitze abtrat. (awp/mc/gh)

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